Kiel/Hamburg. Die bei einer Razzia in Schleswig-Holstein festgenommenen mutmaßlichen IS-Terroristen sitzen in mehreren Haftanstalten.

Die drei Mitte September in Schleswig-Holstein festgenommenen mutmaßlichen IS-Terroristen sitzen mittlerweile im Norden in Untersuchungshaft. Sie sind in mehreren Haftanstalten untergebracht, wie ein Sprecher des Justizministeriums am Freitag sagte. Zuvor hatte das „Flensburger Tageblatt“ in seiner Freitagsausgabe darüber berichtet.

Nach den Geschehnissen im Fall al-Bakr in Sachsen haben Behörden in Schleswig-Holstein geprüft, „ob bei den Gefangenen eine Suizidgefahr vorliegt“, sagte der Sprecher. Wenn eine Verständigung nur schwer möglich war, sei ein Dolmetscher dabei gewesen. „Im Ergebnis, und dieses wurde am gestrigen Tage nochmals bestätigt, liegen bei allen drei Gefangenen keine Hinweise für eine Suizidalität vor.“ Es seien deshalb keine besonderen Sicherungsmaßnahmen angeordnet worden.

Noch stärkeres Augenmerk auf den Gefangenen

Nach dem Selbstmord des Terrorverdächtigen in Leipzig sollen alle Justizvollzugsanstalten im Norden „ein noch stärkeres Augenmerk auf die Gefangenen nehmen, um erste Anzeichen einer Suizidgefahr wahrnehmen zu können und entsprechende Maßnahmen einzuleiten“.

Die drei Männer mit syrischen Pässen waren Mitte September in Flüchtlingsunterkünften in Großhansdorf, Ahrensburg und Reinfeld festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen vor, im Auftrag des IS nach Deutschland gekommen zu sein, „um entweder einen bereits erhaltenen Auftrag auszuführen oder sich für weitere Instruktionen bereitzuhalten“.