Hannover. In Niedersachsen hat der Winter bereits Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Es gab viele Glatteisunfälle in der Nacht.

Der Deutsche Wetterdienst hat am Dienstagmorgen eine Unwetterwarnung herausgegeben. Demnach müssen Verkehrsteilnehmer in Niedersachsen mit spiegelglatten Straßen rechnen. Dort gab es auf den Straßen in der Nacht und am frühen Morgen bereits zahlreiche Glatteisunfälle.

Norddeutschland liegt zwischen einem Sturmtief über den Britischen Inseln und hohem Luftdruck über Skandinavien. Dabei hält mit der südöstlichen Strömung die Zufuhr kalter Luft weiter an, schreibt der Deutsche Wetterdienst. Mit Schnee, Glatteis und Unwetter muss in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein gerechnet werden. Im Raum Hannover komme es zu Glatteis durch gefrierenden Regen.

Unwetterwarnung DWD
Unwetterwarnung DWD © DWD | DWD

In den übrigen Gebieten in Niedersachsen schneit es zeitweise leicht, im Harz auch mäßig, dabei werden meist 1 bis 5 Zentimeter – im Harz bis zu zehn Zentimeter – Neuschnee erwartet, der zum Teil stark verwehen kann.

Am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch schneit es vor allem in den südlichen Landesteilen Schleswig-Holsteins, es werden ein bis drei, entlang der Elbe vereinzelt auch bis fünf Zentimeter Neuschnee erwartet. Dabei kann der trockene Schnee auch hier zum Teil stark verwehen.

An den niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Nordseeküsten kommt es zu Windböen um 55 Kilometer pro Stunde, auf den Inseln auf den Inseln auch zu stürmischen Böen um 65 Kilometer pro Stunde aus Ost bis Südost.

Es herrscht verbreitet Dauerfrost. Dabei liegt die Temperatur zwischen -1 Grad auf den Inseln und -8 Grad im Wendland, tagsüber steigt sie kaum an.

Sperrung der Autobahn 2 und Bundesstraße 214

Bereits am frühen Dienstagmorgen ist es zu diversen Glatteisunfällen in Niedersachsen gekommen. Die Autobahn 2 und die Bundesstraße 214 mussten zeitweise gesperrt werden. Auf der A2 in Richtung Dortmund rutschte in Höhe der Raststätte Auetal ein Lastwagen von der Fahrbahn und kippte auf die Seite. „Wir gehen davon aus, dass die Bergung noch bis 14 Uhr dauern wird“, sagte ein Polizeisprecher. Die Sperrung in Richtung Dortmund soll aber früher aufgehoben werden. Bei dem Unfall wurden zwei Menschen verletzt.

Auf der Bundesstraße 214 prallte ein Lastwagen gegen einen Baum und versperrte im Anschluss die Fahrbahn. Der Fahrer blieb bei dem Unfall am frühen Dienstagmorgen unverletzt. Auch hier gestaltet sich die Bergung schwierig. Wie lange die Sperrung andauern wird, konnte ein Sprecher der Polizei Vechta nicht sagen.

Schnee und Glätte haben auch in der Nacht zum Dienstag die Polizei Osnabrück in Atem gehalten. Wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteile, kam es im Bereich der Polizeidirektion zu mindestens 85 Unfälle. Bei 12 davon wurden Menschen verletzt, größtenteils blieb es aber bei Blechschäden. Auf der Autobahn 30 kam es zu mehreren Unfällen. Am Kreuz Osnabrück-Süd krachten insgesamt acht Fahrzeuge ineinander, auch zwei Lastwagen waren an dem Unfall beteiligt. Um den Bereich zu räumen, waren sieben Abschleppwagen im Einsatz.

Osnabrück stellt Busverkehr ein

Das Winterwetter hat am frühen Dienstagmorgen auch Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Wie die Stadtwerke Osnabrück am Morgen bekanntgaben, wurde der Busverkehr im gesamten Stadtgebiet sowie im Landkreis eingestellt. „Jeder, der sich momentan draußen bewegt, wird verstehen, warum wir das tun“, sagte Pressesprecherin Katja Diehl am Dienstagmorgen. Glatte Straßen machten einen sicheren Betrieb unmöglich. Wann die rund 250 Busse wieder ihre Garagen verlassen können, war zunächst unklar.

Auch im übrigen Niedersachsen kam es zu zahlreichen Beeinträchtigungen auf den Straßen. Ebenfalls stark betroffen waren die Bereiche Göttingen und Northeim. Hier zählten die Beamten innerhalb von 24 Stunden 87 Unfälle. Sieben Mal kamen Menschen zu Schaden. Vor allem mit dem Start des Berufsverkehrs krachte es gleich reihenweise. Die Polizei Hannover meldete am Dienstagmorgen binnen kurzer Zeit gleich fünf Unfälle auf der Autobahn 2 bei Garbsen. In Oldenburg zählten die Beamten innerhalb einer Stunde 15 Unfälle. „Das meiste ist auf Glatteis zurückzuführen“, sagt dort ein Sprecher.