Kühlungsborn . Von einer Korvette geborgen: Ohne Außenborder trieb der Angler auf der Ostsee. Sein Handy streikte, da hisste er einen Putzlappen.

Ein in Seenot geratener Angler ist nach 27 Stunden auf dem Meer vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns gerettet worden.

Der Nautik-Student war in einem drei Meter langen Boot unterwegs, das manövrierunfähig geworden war, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger am Montagabend mit. Fünf Seemeilen (neun Kilometer) nördlich von Rerik sei er aus seinem Angelboot von der Besatzung der Korvette „Braunschweig“ der Deutschen Marine gerettet worden.

Nach ersten Erkenntnissen war der 29-jährige Mann, der in Rostock Nautik studiert, am Sonntag zum Angeln auf die Ostsee gefahren. Vor der Küste verlor der Außenborder des Bootes den Propeller. Das Boot sei vom Wind rausgetrieben worden. Hilfe konnte der Mann nicht rufen, da der Akku seines Mobiltelefons leer war.

Über Nacht trieb das Boot bei eisigem Wind und Temperaturen um zwei Grad 30 Kilometer bis nördlich von Rerik. Dort sichtete der junge Mann dann gegen 15 Uhr die Korvette „Braunschweig“ der Marine. Er band einen Putzlappen an seine Angel und winkte, stürzte dabei jedoch über Bord. Mit Mühe gelang es ihm, wieder in sein Boot zu kommen.

Auf der Korvette war das Angelboot jedoch bemerkt worden. Mit dem ausgesetzten Beiboot holte die Schiffsbesatzung den Mann an Bord, wo er ärztlich versorgt wurde. Da die Korvette die naheliegenden Häfen nicht anlaufen kann, holten die Seenotretter der Station Kühlungsborn den Schiffbrüchigen von der Korvette ab. Dazu wurde das Beiboot der Korvette mit dem Schiffbrüchigen per Kran wieder in See gesetzt. Seenotretter Rainer Kulack betonte die reibungslose Zusammenarbeit mit der Besatzung der Korvette, die trotz ruppigem Seegang den Transfer reibungslos durchführte.

Der Schiffbrüchige litt unter Unterkühlungserscheinungen und wurde von Kühlungsborn aus direkt in ein Krankenhaus verbracht.