Nachdem Korvetten der Deutschen Marine jahrelang nur Negativ-Schlagzeilen produzierten, könnte nun der erste militärische Einsatz erfolgen.

Rostock/Berlin. Nach der jahrelangen Pannenserie um die fünf neuen Korvetten der Deutschen Marine wird nun der erste Einsatz eines der Kriegsschiffe geprüft. Die Korvette „Magdeburg“ könnte im Rahmen des UNIFIL-Einsatzes (United Nations Interim Force in Lebanon) vor der libanesischen Küste eingesetzt werden, wie die Nachrichtenagentur dpa erfuhr. Ein Datum steht aber noch nicht fest.

+++ Bericht: Auf Korvetten strömt giftiges Gas aus +++

Nach Worten eines Sprechers des Verteidigungsministeriums vom Dienstag wäre die „Magdeburg“ ein zusätzlicher freiwilliger Beitrag Deutschlands und gleichzeitig die erste Entsendung dieses Waffensystems in einen militärischen Einsatz. Derzeit sind zwei Schnellboote im westlichen Mittelmeer, insgesamt sind 152 Soldaten beteiligt. Neben Deutschland überwachen Soldaten aus Brasilien, Bangladesch, Indonesien, Griechenland und die Türkei die libanesische Küste, um Waffenschmuggel zu unterbinden.

Das 1. Korvetten-Geschwader besteht aus insgesamt fünf Korvetten und hat seinen Standort in Rostock-Hohe Düne. Auch die „Magdeburg“ liegt derzeit dort. Die rund 90 Meter langen Kriegsschiffe mit einer Besatzung von etwa 60 Soldaten eignen sich vor allem für Seeraumüberwachung und Küstenschutz.

+++ Giftige Gase an Bord deutscher Korvetten +++

Mitte August hatte Marineinspekteur Axel Schimpf der dpa gesagt, dass alle fünf Korvetten im kommenden Jahr einsatzbereit seien. „Wir wollen mit diesen Schiffen zur Normalität kommen und nicht, dass jede rostige Schraube medienwirksam vermarktet wird.“ In den vergangenen Jahren hatten hauptsächlich Getriebeprobleme die insgesamt 1,2 Milliarden Euro teuren Schiffe „Braunschweig“, „Magdeburg“, „Erfurt“, „Oldenburg“ und „Ludwigshafen am Rhein“ lahmgelegt. Im Juni war zudem bekanntgeworden, dass im Maschinenraum der Korvetten giftige Gase austreten.

Mit Material von dpa