Kiel/Hannover/Hamburg. Nach der Hitze wütete Unwetter Siegfried in weiten Teilen Niedersachsens und im Raum Kiel in Schleswig-Holstein. Bahnverkehr gestört.
Nach der Rekordhitze in Deutschland hat Unwetter Siegfried am Sonntagabend und in der Nacht zum Montag in Niedersachsen zu erheblichen Schäden geführt und auch im Raum Kiel die Feuerwehren auf Trab gehalten. Durch heruntergefallene Äste und umgeknickte Bäume war der Fernbahnverkehr der Deutschen Bahn am Montagmorgen in Niedersachsen zunächst noch erheblich gestört. Im Raum Kiel mussten die Einsatzkräfte in drei Stunden 43 Mal vor allem wegen vollgelaufener Keller und umgeknickter Bäume ausrücken.
Wegen Schäden an Oberleitungen war der Bahnverkehr zwischen Hannover und Hamburg seit Sonntagabend beeinträchtigt. Ausfälle und Verspätungen dauerten bis in den Nachmittag hinein. Auch die Bahnstrecken Berlin-Wolfsburg-Hannover sowie Hannover-Celle waren gesperrt. Zwischen Hannover und Braunschweig stand nur ein Gleis zur Verfügung.
In Hannover blockierte ein umgefallener Baum am Sonntag die Stadtbahnlinie 5. Am Montagmorgen rollte der Verkehr dort aber wieder reibungslos, wie ein Sprecher der Hannoverschen Verkehrsbetriebe AG sagte. Insgesamt zu 54 Einsätzen musste die Feuerwehr im Raum Hannover ausrücken, um Unwetterschäden zu beseitigen. In Sehnde nahe Hannover lief durch den Starkregen eine Bahnunterführung voll. Eine Autofahrerin blieb mit ihrem Wagen in den Wassermassen stecken. Sie kam aber mit dem Schrecken davon.
Wohnwagen in Schleswig-Holstein umgeweht
Auch im Osten und Süden Niedersachsens hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun: Abgedeckte Dächer und beschädigte Autos hielten die Retter in der Nacht auf Trab. Ein Blitzeinschlag in Bad Harzburg (Kreis Goslar) verursachte dort einen Gebäudeschaden von rund 120.000 Euro, wie ein Sprecher der Leitstelle in Braunschweig sagte.
Im schleswig-holsteinischen Waabs (Kreis Rendsburg-Eckernförde) wurden Camper aus dem Schlaf gerissen: Ihre Wohnwagen wurden von dem starken Wind umgeweht, wie ein Sprecher der Rettungsleitstelle Mitte sagte. Verletzt wurde dabei aber niemand.
Im Osten und Norden Schleswig-Holsteins sowie in Hamburg sei es ruhig geblieben. „Wir hatten Glück“, sagte eine Sprecherin der Rettungsleitstelle West. „Außer ein bisschen Regen ist hier nichts passiert“.
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