Kiel. „Die Außenalster als Stadion – da haben Segler richtig Bock drauf“, glaubt der ehemalige Hamburger Olympiasegler Johannes Polgar.

Hamburg und Kielwollen sich im Schulterschluss um die Austragung der Olympischen Spiele 2024 bemühen. Da kann es nicht überraschen, dass Hamburgs Sportsenator Michael Neumann und Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer (beide SPD) auf der Kieler Woche gemeinsam eine gute Idee präsentierten. Weil das paralympische Segeln 2020 in Tokio aus dem Programm fällt, soll es 2024 in Kiel auf jeden Fall stattfinden – als Teil der Paralympics oder andernfalls als Einladungs-Wettbewerb. Dafür gab es nicht nur vom erfolgreichen Hamburger Einhandsegler Heiko Kröger Beifall.

Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt will die nächsten zwei Jahre bis zur Entscheidung des IOCs über die Vergabe der Sommerspiele 2024 nutzen, den sportlichen Status der Kieler Woche aufzuwerten. Das Land stellt dafür bis 2017 zwei Millionen Euro zur Verfügung. Weil die Veranstaltung kein Weltcup mehr ist, nehmen dieses Jahr nur noch 269 Boote in acht olympischen und einer paralympischen Klasse teil – ein Minusrekord.

Hamburg und Kiel wollen zudem Synergien schaffen, um die Olympiakampagne zu befeuern. Der ehemalige Hamburger Olympiasegler Johannes Polgar vom Norddeutschen Regatta Verein (NRV), jetzt für Segelsponsor Audi tätig, schlägt vor, dass die acht Kieler-Woche-Sieger anschließend in einem Einheitsboot ein Champions Race auf der Außenalster um ein lukratives Preisgeld austragen. „Die Außenalster als Stadion – da haben Segler richtig Bock drauf“, glaubt Polgar.

Ob Kiel auch als Austragungsort von olympischen Handballspielen infrage kommt, prüft derzeit eine Kommission. Am 3. Juli wird im Hamburger Rathaus das dezentrale Flächenkonzept vorgestellt, mit möglichen Austragungsorten außerhalb der Stadt; hauptsächlich sind das Vorrundenspiele in Mannschaftssportarten.