Luhmühlen. Befestigte Wege, 24-Stunden-Rezeption und fertige Zelte: Neues Open-Air soll auch Älteren und Familien Komfort bieten.

Der Hamburger Konzertveranstalter FKP Scorpio, der unter anderem das bekannte Hurricane Festival in Scheeßel organisiert, veranstaltet im Sommer ein neues Musik- und Kunstfestival in der Lüneburger Heide. „A Summer’s Tale“ findet vom 5. bis zum 8. August in Luhmühen statt und bietet neben Konzerten von so illustren Künstlern wie Patti Smith und Damien Rice Kunst in allen Facetten.

„Das Konzept des Festivals muss man erklären“, weiß FKP-Scorpio-Geschäftsführer Folkert Koopmans. A Summer’s Tale solle ein luxuriöses Festival mit einem anspruchsvollen Programm sein, das nicht etwa Teenager, sondern ein reiferes Publikum sowie Familien anspricht. „Wir haben festgestellt, dass auch sie nach wie vor Lust auf Festivals haben, sich auf dem Hurricane unter 60.000 Jugendlichen aber logischerweise nicht mehr wohlfühlen“, sagt Koopmans weiter. „Ihren Wunsch nach etwas mehr Komfort erfüllt ‚A Summer’s Tale‘.“

Das weitläufige Gelände liegt mitten im Grünen, ist schön verwachsen und von der Luhe durchzogen. Mehr als sieben Hektar ist es groß, dazu kommt eine Camping- und Wohnmobilfläche von 14 Hektar. Damit sich keiner auf die Füße tritt, wurden pro Besucher doppelt so viele Quadratmeter Campingfläche veranschlagt wie bei anderen Festivals. Im Komfortcamping-Bereich gibt es sogar befestigte Hauptwege, eine 24-Stunden-Rezeption und fertig aufgebaute Zelte.

Das musikalische Programm, das von Rock und Pop über Indie und Singer-Songwriter bis zu Folk reicht, soll am Ende rund 40 bis 50 Musiker umfassen. Neben Patti Smith und Damien Rice, der in Luhmühlen ein exklusives Deutschlandkonzert spielt, sind bisher außerdem Tori Amos, die Französin Zaz, die belgische Alternative-Rock-Band K’s Choice, Liedermacher Niels Frevert und die norwegische Pop-Sängerin Susanne Sundfør bestätigt.

Außer Musik gibt es auch Thai-Massage, Yoga, Bierbrau-Kurse und Siebdruck

Doch das ist erst der Anfang. Neben den Konzerten erwarten die Besucher Lesungen von Autor Heinz Strunk und Blumfeld-Sänger Jochen Distelmeyer, Stand-up-Comedian und Gitarrenkünstler Achim Knorr tritt mit seinem Programm „In Würde albern – wie man heimlich Rebell bleibt“ auf.

Auch Kinoleinwände, Theateraufführungen, Kunstinstallationen und Gesprächsrunden zu Themen wie Reisen, Kochen, Jobsharing oder urbanes Gärtnern wird es geben, dazu Thai-Massage- und Bierbrau-Workshops, einen Siebdruck-Dom, Poetry-Slam-Schnupperkurse, eine Zirkusschule, Yoga-Kurse, einen Designmarkt und ein hochwertiges kulinarisches Angebot mit Fokus auf regionale Produkte.

Junge Gäste dürfen sich auf ein Kinderzelt und die familienfreundlichen Songs der Hamburger Gruppe „Deine Freunde“ freuen. Und wer am Ende immer noch nicht ausgelastet ist, kann auf der Luhe Kanu fahren, einen Ausflug mit der Kutsche machen oder sich Fahrräder leihen. „Damit die Leute auch Zeit haben, all das zu genießen und einfach mal eine Weile abzuschalten, fängt die Musik bewusst erst um 17 Uhr an“, sagt Koopmans. „Das Festival soll wie ein Kurzurlaub sein.“

Bei der Gemeinde stößt das Konzept auf viel Gegenliebe. „Ich begrüße es sehr, dass das wunderschöne Areal auf diese Weise genutzt wird“, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Mestmacher. „Das Event ‚A Summer’s Tale‘ bietet der Region ein ganz besonderes Highlight in Kunst, Kultur, Genuss und Miteinander. Als angenehm empfinde ich im Vorfeld der Veranstaltung das Mitnehmen der Bevölkerung durch eine Infoveranstaltung. Ich freue mich außerdem, dass ich junge Erwachsene gewinnen konnte, die sich als Helfer im Backstage-Bereich einsetzen lassen.“

Ausgelegt ist das Festival auf bis zu 10.000 Besucher. „Im ersten Jahr wären wir allerdings auch schon mit 7000 zufrieden“, sagt Koopmans. „Diese überschaubare Größe bedeutet allerdings, dass wir geringe Einnahmen haben und das Festival im Verhältnis relativ teuer erscheint.“ So kostet ein Vier-Tage-Ticket inklusive Camping 169 Euro. Familientickets für zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder liegen bei 419 Euro. „Anders wäre es nicht zu finanzieren gewesen“, sagt Koopmans. „Die Summe, die wie in den ersten Jahren in das Festival stecken werden, geht in den siebenstelligen Bereich.“

Eine Investition, die sich in seinen Augen lohnt. „In England gibt es bereits einige Festivals mit ähnlicher Ausrichtung. Die haben pro Jahr zum Teil 60 Prozent Zuwachs. Wir werden anfangs vielleicht etwas Überzeugungsarbeit leisten müssen, aber ich bin optimistisch, dass wir einige Besucher, die das Festival dieses Jahr als Tagesgast kennenlernen wollen, in den kommenden Jahren länger begrüßen dürfen.“

A Summer’s Tale, 5. bis 8. August, Luhmühen, Eventpark. Tagestickets ab 69 Euro. Weitere Infos zum A Summer’s Tale gibt es unter www.asummerstale.de