Die Augen sind klein, die Herzen groß: Tonbandgerät und andere Hamburger Bands heben die Stimmung der 70.000 beim Hurricane Festival. Den Livestream gibt‘s hier.

Scheeßel. 12 Uhr mittags ist für Festivalgänger ja gefühlt mitten in der Nacht. Dennoch versammelte sich beim Hurricane Festival am Sonnabendmittag eine beachtliche Menge vor der grünen Hauptbühne.

Wenige Stunden zuvor hatte an selber Stelle noch das Kollektiv Arcade Fire mit seiner fulminanten, tief berührenden Show zwischen Folk, Rock und Disco die Fans elektrisiert. Die Kanadier ließen im wahrsten Sinne des Wortes die Puppen tanzen, schickten zum Beispiel einen Robot-Tänzer im Discokugel-Gewand mitten in die Menge, der Scheinwerfer-Strahlen reflektierte und so sein Licht in den Nachthimmel schickte. Poesie pur.

Am Sonnabend nun eröffnete die Hamburger Pop-Band Tonbandgerät auf der Hauptbühne den zweiten Festivaltag für die 70.000 Besucher. "Auf drei fliegt uns das Leben um die Ohren", sang Ole Specht. Ein sehr gutes Motto für weitere Stunden Ausnahmezustand an Musik.

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Diverse Acts aus der Hansestadt sorgten am Sonnabend für einen starken Auftakt. Die acht Herren von Station17 animierten die Menschen vor der blauen Bühne mit sattem Groove und viel Spielfreude zur La Ola.

Lüam, Sänger der Hamburger Punkrock-Band Findus, wiederum fragte erstmal fürsorglich den Zustand der Fans ab. "Wer ist schon seit Donnerstag hier?", wollte er wissen. Viele Hände schnellten hoch. Lüam: "Das erklärt einiges."

Die Augen vieler sind nach zwei Nächten Party bereits kleiner, die Herzen dafür weiter. Erschöpfung und Euphorie. Alles ist durchlässiger. Alles ist im Fluss.