„Wir werden euch jagen, wir werden euch kriegen, wir werden euch verurteilen.“ Nach dem Brandanschlag auf das Asylbewerberheim in Escheburg dramatische Worte von Ministerpräsident Albig.

Escheburg/Kiel. In einem ungewöhnlich scharfen Ton hat der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) die Täter des Brandanschlags auf das geplante Asylbewerberheim in Escheburg (Kreis Herzogtum Lauenburg) attackiert. „Wir werden euch jagen, wir werden euch kriegen, wir werden euch verurteilen. Ihr macht uns keine Angst.“ Albig sagte, das Land dürfe sich von Rassisten und Menschen mit mörderischer Gesinnung nicht vorgeben lassen, wie human es ist. „Und Schleswig-Holstein ist human, die allermeisten Menschen möchten schützen, möchten helfen.“

Führende Politiker haben den Brandanschlag auf das noch unbewohnte Asylbewerberheim in Escheburg scharf verurteilt. Ein Brandsatz hatte am Montagmittag in dem leerstehenden Gebäude ein Feuer ausgelöst. Die Staatsanwaltschaft stuft die Tat als fremdenfeindliche Straftat ein. Weitere Angaben zur Tat oder den Tätern konnte ein Sprecher zunächst nicht machen.

In dem Asylbewerberheim sollten Iraker unterkommen. „Die Männer werden jetzt vorläufig in Gudow in der Gemeinschaftsunterkunft des Kreises Herzogtum Lauenburg untergebracht“, sagte Kreissprecher Karsten Steffen in Ratzeburg.

Albig betonte, das Gebäude in Escheburg sei gerade erst hergerichtet worden. „Das ist wirklich bitter und verabscheuungswürdig.“ Auch Innenminister Stefan Studt (SPD) verurteilte den Anschlag. „Wer Flüchtlingsunterkünfte angreift, offenbart seine menschenverachtende Grundeinstellung“, sagte Studt. Es dürfe keinen Unterschied zwischen Gewalt gegen Sachen und Gewalt gegen Menschen geben.

Die Polizei werde mit Hochdruck ermitteln. Studt dankte der freiwilligen Feuerwehr für ihren schnellen und professionellen Einsatz, der größeren Sachschaden verhindert habe.

Der Innenminister appellierte an die Bevölkerung, gegenüber Flüchtlingen ein Zeichen des Willkommens und der Hilfe zu setzen. „Jetzt erst recht – so muss die Devise lauten“, sagte Studt. Schleswig-Holstein bleibe ein Land der guten Nachbarn.