Beschimpfungen, Buhrufe, Nervosität: Der AfD-Bundesparteitag droht im Fiasko zu enden. Der Hamburger Spitzenkandidat Kruse rät, die Parteisatzung „nicht so genau zu nehmen“
Bremen. DDer Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) hat eine Straffung der Führungsstruktur der Partei beschlossen. Die Mitglieder der eurokritischen Partei stimmten am Samstag in Bremen mit großer Mehrheit dafür, dass die AfD ab April statt drei nur noch zwei Vorsitzende haben soll. Ab Dezember bleibt dann nur noch ein Vorsitzender übrig.
Lucke, der gute Chancen hat, diesen Posten zu besetzen, riss nach der Abstimmung jubelnd die Arme hoch. Zuvor hatte es eine strittige Debatte über diesen Punkt gegeben. Einige Mitglieder warfen Lucke vor, er wolle sich zum „Alleinherrscher“ der Partei aufschwingen, die aus einem liberalen und einem rechtsnationalen Flügel besteht.
Lucke hatte dagegen eindringlich für den alleinigen Parteivorsitz geworben. Er sagte vor den mehr als 1700 AfD-lern, die Partei müsse professioneller geführt werden. Die bisherige Co-Vorsitzende Frauke Petry aus Sachsen warnte dagegen davor, die Partei in ein „schlankes, effizientes Unternehmen“ zu verwandeln und dabei basisdemokratische Aspekte zu vernachlässigen.
Bis zum Abend sollten noch weitere Teile einer neuen Satzung beschlossen werden. Über das Parteiprogramm wird erst Ende des Jahres entschieden.