Grünkohlanbau an der Start- und Landebahn: Das Wintergemüse soll Klarheit über die Luftverschmutzung am Flughafen Bremen bringen. Ob es schmeckt, testen die Forscher aber nicht.
Bremen. Gärtnern in der Einflugschneise: Mit Hilfe von Grünkohl-Pflanzen wird auf dem Bremer Flughafen die Schadstoffbelastung der Luft ermittelt.
Dazu wurden zwei Minigärten in Kunststoffkisten angelegt und am Ende einer Start- und Landebahn platziert, erläuterte der Leiter des Umweltmanagements des Flughafens, Dettmar Dencker. Nach der Ernte des Grünkohls Anfang 2015 wird das Gemüse in einem holländischen Labor auf Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Chrom und Quecksilber untersucht.
Auftraggeber ist der niederländische Flughafen Lelystad bei Amsterdam, der aus den Bremer Erfahrungen lernen will, weil er vergrößert werden soll und dort in der Nähe Gemüse für Babynahrung angebaut wird. Als Versuchsort sei der Bremer Flughafen ausgesucht worden, weil er eine vergleichbare Größe habe.
Im April wurde bereits Spinat am Airport angebaut, der inzwischen geerntet wurde und nun im Labor untersucht wird. Anfang September wurde dann der Grünkohl angepflanzt. „Beide Gemüsesorten eignen sich wegen ihrer Großblätterigkeit gut für das Pflanzenmonitoring“, sagte der Leiter des Umweltmanagements.
Drei seiner Mitarbeiter kümmern sich regelmäßig um die Pflanzen und bewahren sie vor Schneckenbefall. Zum Vergleich stehen drei Kisten mit Grünkohl auf dem Gut Varrel in Stuhr – weitab von Luft- und Straßenverkehr.