Im historischen Hafenviertel von Lüneburg ist in der Nacht zu Montag ein Feuer ausgebrochen. Das Gebäude drohte einzustürzen. Mehr als 300 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz.
Lüneburg. Ein lauter Knall, wenig später schlagen meterhohe Flammen aus dem Gebäude, Funken sprühen. In dem dicht bebauten Lüneburger Hafenviertel ist am frühen Montagmorgen ein Feuer ausgebrochen. „Wir sind inzwischen mit 300 Einsatzkräften vor Ort“, sagte Feuerwehrsprecher Daniel Römer. Der Brand hielt die Einsatzkräfte seit den frühen Morgenstunden in Atem. Menschen wurden nicht verletzt.
„Das Technische Hilfswerk bringt nun Schwimmpotons, denn das Haus steht direkt am Wasser“, sagte Römer am Morgen. Zunächst hatte die Retter auch von einem Boot aus dem angrenzenden Fluss Ilmenau aus gelöscht. Das reichte am Morgen aber nicht mehr aus.
Wenig zuvor war das Gebäude, in dem ein Irish Pup und ein italienisches Restaurant waren, gesperrt worden. „Wir dürfen nicht mehr rein, weil das Gebäude einzustürzen droht“, erklärte der Feuerwehrsprecher. Bereits in der Nacht war ein benachbartes Hotel, das aus der ARD-Fernsehserie „Rote Rosen“ bekannt ist, vorsorglich evakuiert worden.
Ersten Schätzungen zufolge entstand ein Sachschaden von mindestens einer halben Million Euro .„Das ist unabhängig vom Sachschaden ein unersetzlicher Verlust für die bei den Touristen beliebte Altstadt – ein Supergau“, klagte der Lüneburger Oberbürgermeister Ulrich Mädge.
Der sogenannte Stintmarkt in der Lüneburger Altstadt wurde weiträumig abgesperrt. „Unser Hauptproblem ist nun, das Übergreifen der Flammen auf umstehende Gebäude zu verhindern“, so der Feuerwehrsprecher. Einige Dutzend Menschen mussten ihre Wohnungen wegen der starken Rauchentwicklung verlassen. Erst am späten Vormittag war das Feuer unter Kontrolle. Bis auf Wasserschäden wurden nach Angaben der Feuerwehr keine weiteren Gebäude beschädigt.
Die Ermittler gehen von einer Explosion aus. „Ob die von einem technischen Defekt ausgelöst wurde oder es eine andere Ursache gibt, wissen wir noch nicht“, sagte Polizeisprecher Kai Richter. Die Beamten konnten weder einen technischen Defekt noch Brandstiftung ausschließen.