Orkan „Christian“ wütete über dem gesamten Norden – besonders stark aber in Flensburg. Einen Monat später ist die Stadt immer noch damit beschäftigt, die Spuren zu beseitigen.
Flensburg. Einen Monat nach Orkan „Christian“ ist die besonders betroffene Stadt Flensburg immer noch mit Reparaturen beschäftigt. „Es sind noch nicht alle Schäden bei Gebäuden beseitigt, aber es wurde alles so gesichert, dass keine weiteren Schäden entstehen können“, sagte Stadtsprecher Clemens Teschendorf. An mehreren Schulen seien etwa noch Arbeiten am Dach zu erledigen, auch am Wissenschaftsmuseum Phänomenta seien Schäden zu beheben. Die Kosten für die Stadt ließen sich noch nicht endgültig beziffern, dürften aber zwischen 380.000 und 420.000 Euro liegen.
Auch an der Universität sind die Wiederherstellungsarbeiten noch lange nicht abgeschlossen. Am Hauptgebäude hatte der Sturm Teile des Daches heruntergerissen. Inzwischen sei das Dach mit Bitumenbahnen einigermaßen abgedichtet, aber noch nicht ganz winddicht, sagte Sprecherin Kathrin Fischer. Sobald das Wetter es erlaubt, sollen die Bahnen fest ans Dach geschraubt werden. Zudem seien noch Trocknungs- und Malerarbeiten im Gang. Dennoch muss die Universität erstmal weiter auf 30 Räume verzichten. Erst im April 2014 sollen alle Räumlichkeiten wieder nutzbar sein.
Waldspaziergänge sollten in Flensburg tabu bleiben. Offizielle Warnungen, die Wälder zu betreten, wurden zwar aufgehoben. Das Technische Betriebszentrum (TBZ) der Stadt empfiehlt dennoch, den Wald zu unbedingt zu meiden, da viele Wege noch versperrt seien. „Wir sind ganz massiv im Einsatz“, sagte Ralf Leese vom TBZ. Unter anderem werde eine Hebebühne mit 30-Meter-Ausleger verwendet. Vorrangig kümmert sich das Technische Betriebszentrum um Arbeiten im Bereich Schulen und Kindertagesstätten. Priorität habe die Gefahrenbeseitigung. Auch die Aufräumarbeiten in Waldgebieten sollen bis 2014 dauern. Zusätzliches Personal gebe es nicht, sagte Leese. Schon die Mietkosten für externe Gerätschaften drücken auf den Etat. Wie hoch die Kosten für die Aufräumarbeiten insgesamt werden, lasse sich noch nicht sagen.
„Christian“ hatte am 28. Oktober zu 220 Einsätzen allein in Flensburg geführt. Ein 85 Jahre alter Mann wurde in der Stadt von einem Baum erschlagen.