Fachleute analysieren Krisenmanagement. Grünen-Verkehrsexperte Till Steffen sieht noch Verbesserungsbedarf. Der Senat lobt die Arbeit von Polizei und Feuerwehr während des Sturmtiefs
Hamburg. Das Sturmtief „Christian“ hat am 28. Oktober über Hamburg gewütet und war der stärkste Sturm in der Hansestadt seit 19 Jahren. 876 Einsätze, die mit dem Orkan in Verbindung stehen könnten, registrierte die Polizei an diesem Tag. Diese Zahl geht hervor aus der Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage des Grünen-Verkehrsexperten Till Steffen. Der Politiker hatte sich nach der Bilanz des Sturmtiefs erkundigt.
28 Bäume stürzten demnach alleine auf die S-Bahn-Gleise in Hamburg und Umgebung. Deshalb musste damals unter anderem auf der Linie S 3 und S 21 der S-Bahn-Verkehr ruhen. Die U-Bahn-Gleise der Hamburger Hochbahn wurden in zwölf Fällen von Bäumen blockiert. Es kam zu zahlreichen Streckensperrungen – davon waren unter anderen die U1 und die U 3 betroffen. Auch zahlreiche Buslinien mussten aufgrund von Straßensperrungen umgeleitet werden, darunter die Linien 109, 181, 39 und 24.
Der Senat lobt in seiner Antwort die Arbeit von Polizei und Feuerwehr während des Sturmtiefs: Diese hätten die erforderlichen Maßnahmen zur Beseitigung von Gefahrenstellen routiniert und professionell getroffen. Allerdings sieht Grünen-Verkehrspolitiker Till Steffen dennoch weiteres Verbesserungspotenzial: „Weniger gut waren die Hinweise zu einzelnen Staus und Zugausfällen. Es fehlte an Tipps, wie man die Behinderung umfahren kann.“ Was da noch zu verbessern sei, sollten die Verkehrsfachleute jetzt genau analysieren. Hamburg könne in ähnlichen Situationen künftig mit jeder Warnmeldung sehr deutlich auf mögliche Alternativrouten verweisen, so Steffen weiter. Die Stadt räumte ein: „Die Aufarbeitung der Ereignisse in den Verkehrsunternehmen und Behörden ist noch nicht abgeschlossen.“