Die Gewerkschaft Ver.di will mit einer bundesweiten Streikaktion den Druck auf die Warenhaus-Kette erhöhen. Betroffen sind auch Filialen in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg.
Hannover. Mit einer bundesweiten Streikaktion will die Gewerkschaft Ver.di im Tarifstreit mit Karstadt den Druck auf die Warenhaus-Kette erhöhen. Ein Arbeitskampf der Karstadt-Mitarbeiter hat nach Gewerkschaftsangaben am Freitag auch in Niedersachsen und Bremen die Geschäfte der Warenhauskette erheblich beeinträchtigt.
An acht Standorten zwischen Harz und Küste hätten am Morgen Warnstreiks begonnen oder Betriebsversammlungen die Filialen lahmgelegt, sagte Ver.di-Streikleiterin Juliane Fuchs.
Betroffen seien die acht Standorte Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Celle, Goslar, Göttingen, Hannover und Lüneburg. Aus Göttingen und Hannover meldete Fuchs rund 100 Warnstreikteilnehmer, vom Rest fehlte gegen Mittag noch ein genauerer Überblick.
Auch am Sonnabend müssten sich Kunden auf „erhebliche Beeinträchtigungen bis hin zur Schließung von Häusern“ einstellen.
Hintergrund sind die bei Karstadt anstehenden Tarifverhandlungen Mitte November. Ver.di fordert einen Tarifvertrag über Standort- und Beschäftigungssicherung sowie eine Rückkehr in die Tarifbindung. Die Eigentümer müssten zudem ein klares Zukunftskonzept vorlegen. Bei den 20.000 Beschäftigen des Unternehmens herrsche große Unsicherheit. Fuchs sprach von etwa 1500 Beschäftigten in Niedersachsen und Bremen.
Auch in Schleswig-Holstein und Hamburg wird gestreikt. Ver.di Nord hat die insgesamt rund 900 Beschäftigten der Filialen in Flensburg, Lübeck, Kiel, Neumünster, Norderstedt in Schleswig-Holstein sowie in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) aufgerufen, sich für eine Standort- und Beschäftigungssicherung sowie die Rückkehr in die Tarifbindung einzusetzen. Eine zentrale Kundgebung für die Beschäftigten soll es in Hamburg geben.