Die Gewerkschaft Ver.di ruft die Beschäftigten für Freitag und Sonnabend zur Arbeitsniederlegung auf. Hintergrund ist der Verkauf an einen umstrittenen österreichischen Investor.

Hamburg. Karstadt-Kunden müssen sich am Freitag und Sonnabend bundesweit auf deutliche Behinderungen und teilweise Schließung von Filialen einstellen.

Wegen der festgefahrenen Verhandlungen mit der Karstadt-Führung rufe die Gewerkschaft Ver.di alle rund 20.000 Beschäftigten zu Streiks oder anderen Aktionen wie etwa Betriebsversammlungen auf, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Arno Peukes, dem Hamburger Abendblatt.

Ein Schwerpunkt der Streiks ist Norddeutschland. Neben Hamburg sollen Lübeck, Flensburg, Kiel, Neumünster und Norderstedt sowie Wismar betroffen sein. Weitere Schwerpunkte sind der Süden und Nordrhein-Westfalen.

„Wir befinden uns zwar seit Wochen in Gesprächen mit der Karstadt-Führung, sind aber bei unseren Kernforderungen, der Standort- und Beschäftigungssicherung für alle Häuser und bei der Rückkehr zur Tarifbindung keinen Schritt vorangekommen“, erklärte Peukes.

Die Verunsicherung unter den Mitarbeitern sei groß. In Hamburg sind laut Gewerkschaft rund 1700 Mitarbeiter von Karstadt zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Die Karstadt-Mitarbeiter hängen seit mehr als einem Monat in der Luft, weil Eigentümer Nicolas Berggruen im September überraschend angekündigt hatte, die drei Luxuswarenhäuser und die 28 Sporthäuser der Kette an die österreichische Immobilienfirma Signa Holding zu veräußern.

In Hamburg sind rund 300 Beschäftigte von den Veränderungen betroffen. Unter anderem soll auch das Alsterhaus am Jungfernstieg an Signa und ihren Gründer René Benko gehen.