Auf den ersten Blick haben die Karibikinsel Curaçao und der Timmendorfer Strand wenig miteinander zu tun. Trotzdem sind sie jetzt die erste Strandpartnerschaft Deutschlands eingegangen.
Timmendorfer Strand/ Curaçao. Hamburg und Marseille, Dresden und Florenz, Frankfurt und Mailand - Städtepartnerschaften gibt es in Deutschland wie Sand am Meer. A propos: Sand- oder vielmehr - Strandpartnerschaften sind dagegen äußerst selten. Nur eine einzige gibt es in Deutschland. Und die ist nicht nur allein deswegen etwas Besonders. Es ist ein ungleiches Paar - der Timmendorfer Strand an der Ostsee und der Cas Abao Beach auf der Karibikinsel Curaçao - das seit ein paar Monaten offiziell zusammen ist.
Tafeln an beiden Standorten weisen auf den neuen Verbund hin. Aber was genau haben die beiden Standorte eigentlich gemeinsam? Mehr als 8.000 Kilometer liegen zwischen den Stränden und auch sonst gibt es allerlei Punkte, bei denen die Urlaubsziele weit auseinander liegen. So steigt die Temperatur der Ostsee auch in den Sommermonaten selten auf mehr als 20 Grad - wer an Curaçaos Küsten ins Wasser geht, den erwarten ganzjährig Temperaturen von mehr als 25 Grad. Am Sandstrand der Niederländischen Antillen-Insel spenden Palmen und Palapas Schatten, am Timmendorfer Strand eher die rund 3000 Strandkörbe. Karibik-Flair versus steife Ostsee-Brise?
Wissensaustausch ist geplant
Aber auch wenn die Gemeinsamkeiten auf den ersten Blick nicht über die Faktoren Meer und Sand hinausgehen, sind die Tourismuszentralen der beiden Standorte überzeugt von der neuen Verbindung: „Für beide Destinationen ist der Strandtourismus ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. Durch diese innovative Partnerschaft erhoffen wir uns einen wertvollen Informations- und Kulturaustausch für die Weiterentwicklung unserer Angebote im Strandtourismus“, heißt es von den zuständigen Vertretern.
„Die Strandpartnerschaft bietet die Möglichkeit, gegenseitig Erfahrungen auszutauschen und diese auf zukünftige Projekte zu übertragen oder bestehende Angebote zu verbessern. Insbesondere ein Wissensaustausch in den Bereichen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Eventmanagement ist geplant.“
Zudem eröffne die Strandpartnerschaft die Chance auf einen kulturellen Austausch. Angedacht sind beispielsweise die gegenseitige Vermittlung von Praktikanten und Trainees aus den lokalen Tourismus- und Hotelbranchen.