Am Donnerstag wird es wieder laut in Wacken! Die letzten Vorbereitungen für das weltgrößte Heavy-Metal-Festival laufen auf Hochtouren. Schon jetzt sind Zehntausende Besucher aus aller Welt angereist.
Hamburg. Gitarren werden gestimmt, Tonkabel verlegt und die Bühnen aufgebaut: Die Vorfreude ist groß und die letzten Vorbereitungen für das weltgrößte Heavy-Metal-Festival in Wacken laufen auf Hochtouren. Auch in diesem Jahr werden ab Donnerstag, dem 1. August, wieder rund 75.000 Metal-Fans aus aller Welt erwartet. Die Tickets für das 24. Wacken Open Air (W:O:A) sind bereits seit Monaten ausverkauft - schon im September 2012 gab es keine Karten mehr.
Rund 140 Bands spielen vom 1. bis 3. August auf vier Bühnen und verwandeln das rund 1800 Einwohner zählende Dorf in Schleswig-Holstein in eine Heavy-Metal-Oase. Neben Rammstein werden unter anderem Motörhead, Deep Purple, Alice Cooper und Nightwish auf der Bühne stehen.
Hier finden Sie wichtige Infos zu Anreise, Line-Up und Sicherheit auf dem Festival.
Anreise
Offizieller Beginn des Festivals ist Donnerstag, der 1. August. Doch auch in diesem Jahr haben sich Tausende Metal-Fans schon früher auf den Weg nach Wacken gemacht und dort ihre Zelte aufgeschlagen. Das offizielle Anreisedatum ist Mittwoch ab 00 Uhr - wer, wie die meisten, früher kommt, muss eine Frühanreisegebühr errichten. Nach Schätzungen der Veranstalter haben bereits am Dienstag mehr als 10.000 „Metalheads“ die Zeltplätze in dem kleinen Ort bezogen. Der Großteil der Fans wird am Mittwoch erwartet.
Mit dem Auto, Zug oder Bus - viele Wege führen nach Wacken. Auch dieses Jahr fährt der Metal-Train zum Wacken Open Air. Der Sonderzug macht sich jeweils zu Festivalbeginn und -ende von Zürich über viele große Städte auf den Weg nach Wacken und wieder zurück, um die Metal-Fans in das kleine Dorf in Schleswig-Holstein zu bringen. Dieses Jahr fahren sogar zwei Züge: der "Metal-Train Swabia" - über Stuttgart, Mannheim, Main, Koblenz, Köln und Essen - und der "Metal-Train Bavaria" - über München, Nürnberg, Würzburg, Fulda, Eichenberg und Hannover. Vom Bahnhof in Itzehoe fährt ein Shuttle-Bus direkt zum Festivalgelände. Die Fahrzeiten hängen am Infopoint vor dem Fußgängerzugang aus.
Wer mit dem Auto anreisen möchte, sollte die Spitzenverkehrszeiten vermeiden und auf Verkehrshinweise im Radio achten.
Auch mit dem Bus kommt man nach Wacken: Metal-Travel-Busse fahren ab Hamburg, Berlin, Bremen und Lübeck.
Line-Up
Bei der 24. Auflage des Wacken Open Air treten von Donnerstag bis Sonntag nationale und internationale Größen aus Metal, Rock und Hardcore auf. Headliner sind unter anderem Rammstein, Motörhead und Nightwish. Auf den kleineren Bühnen beginnt bereits am Mittwoch ein Vorprogramm. Eröffnet wird das Festival von dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wacken, auch Wacken Firefighters genannt. Außerdem findet bereits am Mittwoch ein Metal-Battle statt, bei dem Nachwuchsmusiker auftreten.
Am Donnerstag, der "Night to Remember", treten wieder vornehmlich "klassische" Heavy-Metal-Bands wie 2006 die Scorpions auf. In diesem Jahr kommen auch die Rocker von Deep Purple nach Wacken. Sie spielen am Donnerstag um 20 Uhr auf der „Black Stage“. Bands wie Die Kassierer, Hate Squad, Fozzy und Kärbholz versprechen eine hitzige Veranstaltung, bei der die Köpfe heftig geschüttelt werden.
Für Rammstein haben die Organisatoren erneut die Hauptbühne ausgebaut, denn die Band um Sänger Till Lindemann braucht Platz für ihre martialische Pyro-Show. Rund 20 Lastwagen mit Stahl müssen nach Veranstalterangaben zusätzlich anrollen, um die Konstruktion dafür einzurichten. Auf der „True Metal Stage“ wird Rammstein dann am Donnerstag um 22.15 Uhr spielen. Ob Rammstein-Sänger Till Lindemann und Schlagerstar Heino tatsächlich ein Duett singen werden, ist nach wie vor unklar.
Nach langem Bangen steht seit Dienstagmittag fest: Die Band Motörhead wird definitiv mit dabei sein! Bisher war ungewiss, ob die selbst ernannte "lauteste Rockband der Welt" auftreten würde, da Frontmann Lemmy Kilmister mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Nun ist der Frontmann offenbar wieder fit und dem Auftritt steht nichts mehr im Wege. Motörhead spielen am Freitag um 21 Uhr auf der „Black Stage“.
Sicherheit
Auch die Polizei hat sich auf den Ansturm der zigtausend Besucher vorbereitet. Für Sicherheit auf dem Festivalgelände und rund um Wacken sollen sowohl uniformierte Kräfte als auch Zivilfahnder und Kriminalbeamte sorgen. In diesem Jahr wird es auf dem Festival außerdem zusätzliche Sicherheitskontrollen geben. Besucher müssten auf und vor dem Gelände mit Verkehrs-, Alkohol- und Drogenkontrollen rechnen. In vergangenen Jahren kam es laut Polizei außerdem vermehrt zu Zelt- und Taschendiebstählen.
Die Polizei appelliert an die Besucher, auf sich selbst zu achten. Unfälle sind häufig auf dem Festival, sogar Todesfälle hat es in den vergangenen Jahren gegeben. Im Jahr 2005 war ein betrunkener Festivalbesucher gegen einen Rettungswagen gefallen und gestorben. Im vergangenen Jahr starb ein junger Mann, nachdem er Abgase eines von ihm selbst mitgebrachten Notstromaggregats eingeatmet hatte.
Gottesdienst
In diesem Jahr wird zum Auftakt für das Heavy-Metal-Festival zum ersten Mal ein Gottesdienst gefeiert. Der Straßenmissionar Martin Dreyer (48) aus Berlin, Mitbegründer der „Jesus Freaks“, will am Mittwoch um 18 Uhr in der Dorfkirche predigen. Sein Thema lautet „2000 Dämonen – Jesus und der heilige Geist“. Die Musik wird allerdings eher sanft sein: Im Anschluss tritt die Münchner Folk-Band „Faun“ auf.
Den Auftritt der Band schenken die Festival-Organisatoren der Kirchengemeinde zu ihrem 150-jährigen Gemeindejubiläum. „Faun“ nennt ihren Musikstil „Paganfolk“: Das Repertoire reicht von melancholischen Balladen über mittelalterliche Lieder bis hin zu bretonischem Tanz.
Der gebürtige Hamburger Dreyer war Punk, Schiffsmatrose, Zeitsoldat und freikirchlicher Prediger. Bekannt wurde er auch durch die Veröffentlichung der „Volxbibel“ in jugendgemäßer Sprache, aus der er im vorigen Jahr während des Festivals gelesen hatte.
Wetter
See You in Wacken - Rain or Shine: Das Wacken Open Air ist berüchtigt für Schlammschlachten wie im Jahr 2012. Doch in diesem Jahr sieht es gut aus für die Metal-Fans: Erwartet werden hochsommerliche Temperaturen von bis zu 30 Grad.
Weitere Informationen zu Line-Up und Bands finden Sie auf der Webseite des Veranstalters.