Modedesigner aus sechs Ländern kommen mit ihren Kollektionen auf die Insel Usedom und konkurrieren dort am Wochenende um den 12. „Baltic-Fashion-Award“. Der Preis ist mit 22.500 Euro dotiert.

Heringsdorf. Auffälliger Streifenlook, schlafsackartige Jeans oder feminine Eleganz: Jung-Designer aus sechs Ländern konkurrieren am Wochenende mit ihren Kollektionen auf der Insel Usedom um den 12. Baltic-Fashion-Award. „Wir sehen zehn sehr unterschiedliche Konzepte. Der Jury wird die Wahl sehr schwer fallen“, sagte der künstlerische Leiter von Baltic Fashion, Andrej Subarew. Knapp 100 Modedesigner hatten sich um den diesjährigen Modepreis für den Ostseeraum beworben. Zehn Labels wurden für die Preisgala am Sonnabend nominiert, darunter die Schwedin Ida Klamborn mit ihrem extravaganten Streifenlook oder das deutsch-russische Designer-Duo Tanja Schmidt und Philip Rudzinski. Sie setzen sich witzig und überraschend mit dem Thema Jeans auseinander und ließen sich dafür von der Straßenmusiker-Szene inspirieren.

Der „Baltic Fashion Award“ hat sich nach Einschätzung der Mitorganisatorin Sylvia Acksteiner unter den Jung-Designern in Deutschland und den Ostseeanrainern herumgesprochen. Öffentliche Aufmerksamkeit und das Preisgeld seien „Starthilfe“ für die erste schwere Zeit nach dem Studium. „Mit dem Preisgeld finanzieren die meisten Preisträger ihre nächste Kollektion“, sagte sie.

Die Preisgelder für den Baltic Fashion Award werden vom Landeswirtschaftsministerium, dem Bildungsministerium und den Kaiserbädern gestiftet. Sie sind mit 10.000, 7500 und 5000 Euro dotiert. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) wird am Sonnabend die Preise übergeben.

Die Designerinnen Magdalena Stark und Anet Schmieder haben ihre Wurzeln in Mecklenburg-Vorpommern. Die Usedomerin und Rostockerin lernten sich auf der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein kennen. Mit ihrer Kollektion, die durch transparente, fließende Stoffe gekennzeichnet ist, wollen sie den „Schwebezustand des Dazwischen“ visualisieren. Sie leben heute in Düsseldorf und Stuttgart.

Die Jury des Modewettbewerbs wird Komposition, Kollektionsidee, Materialkombinationen, Schnittführung oder die Nachhaltigkeit des Ansatzes bewerten. Zu den Mitgliedern gehören Gudrun Allstädt, Ressortleiterin Damenbekleidung bei der führenden europäischen Fachzeitschrift Textilwirtschaft. Martina Glomb entwarf Kollektionslinien bei Vivienne Westwood und ist heute Professorin an der FH Hannover. Margareta van den Bosch war Chefdesignerin und ist heute Creative Advisor beim schwedischen Label H&M.