Während vor Finnland und Schweden bereits eine geschlossene Eisdecke über der Ostsee liegt, seien Wasser und Luft im Süden noch zu warm.
Rostock. Trotz deutlich gesunkener Temperaturen in den vergangenen Tagen lässt das erste Eis auf der südlichen Ostsee auf sich warten. Während im Norden vor Finnland und Schweden bereits Eisdecken entlang der Schären und Küstenregionen wüchsen, seien Wasser und Luft im Süden noch zu warm, sagte die Eisexpertin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Natalija Schmelzer. Das Wasser in der Ostsee hat vor der deutschen Küste derzeit eine Temperatur von etwa sechs Grad Celsius, in inneren Gewässern vier Grad Celsius. Schneefall würde die Abkühlung der Ostsee sehr beschleunigen, sagte die Expertin.
Die Eisexperten haben pünktlich zum Winter einen 50-Jahre-Eisatlas der Ostsee erstellt. Demnach werden die Eiswinter insgesamt milder und kürzer, dennoch sind knackige und lange Eiswinter nicht ausgeschlossen. Jetzt arbeiten die Eisexperten an einem Eisatlas für die Nordsee. Am Montag startete das BSH zudem die Herausgabe der täglichen Eisberichte, mit denen die Schifffahrt vor möglichen Gefahren durch Eis gewarnt wird.