Auf Helgoland ist das erste Kegelrobbenbaby der Saison gesichtet worden. Kegelrobben bekommen ihren Nachwuchs im Spätherbst.

Helgoland/Juist. Auf der Helgoländer Badedüne ist laut Tourismusdirektor Klaus Furtmeier am Montag das erste Kegelrobbenbaby entdeckt worden. In Niedersachsen wurde in diesem Herbst bisher noch kein Nachwuchs gesichtet.

An Deutschlands Küsten sind die bis zu drei Meter langen und 320 Kilogramm schweren Kegelrobben relativ selten. Als angebliche Konkurrenten der Fischer wurden sie in der Nordsee nahezu ausgerottet. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermehrten sie sich allmählich wieder in der ganzen Nordsee.

Nach Angaben des Wattenmeersekretariats wurden in diesem Frühjahr insgesamt 4039 Kegelrobben gezählt. Das entspricht einem Zuwachs von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zur Zeit gibt es im Wattenmeer vier Kolonien mit Jungenaufzucht: eine nahe der westfriesischen Insel Terschelling (Niederlande), zwei auf Sandbänken nahe Juist und nahe Amrum und seit 2001 eine weitere auf der Düne bei Helgoland.

Außerhalb der Fortpflanzungszeit leben die Tiere dieser Kolonien an verschiedenen Orten der Nordsee – zum Teil gemeinsam mit Seehunden. Dabei sind die Kegelrobben mit ihrer massigen Gestalt und dem spitz zulaufenden Kopf deutlich von den nur halb so großen, rundlichen Seehunden zu unterscheiden.

Nach Angaben der Nationalparkverwaltung kann sich ein Robbenbaby nach der Geburt zunächst nicht lange im kalten Nordseewasser aufhalten. Bis es sich eine isolierende Speckschicht angefressen hat, liegt es allein an einem höher gelegenen Strand, während die Mutter meist in der Nähe im Wasser schwimmt. Sie säugt ihren weiß bepelzten Nachwuchs regelmäßig, manchmal jedoch nur nachts.