Der Regierungschef Mecklenburg-Vorpommerns besucht die Länder zum Ausbau der Beziehungen mit einer Wirtschaftsdelegation.

Schwerin. Die erste Auslandsreise dieser Legislaturperiode führt Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschef Erwin Sellering (SPD) Anfang kommender Woche nach Finnland und Russland. Er steht an der Spitze einer Wirtschaftsdelegation, der 60 Vertreter exportorientierter Firmen angehören, überwiegend aus den Bereichen Hafen/Logistik, Ernährungswirtschaft, Gesundheitswirtschaft, Tourismus und Industrie. Wie die Staatskanzlei am Freitag in Schwerin weiter mitteilte, sollen bei den Gesprächen mit Politikern und Unternehmern beider Ländern bestehende Partnerschaften vertieft und wirtschaftliche Beziehungen ausgebaut werden.

Den Auftakt der einwöchigen Reise bildet am Montag ein Besuch im finnischen Turku. Weitere Stationen sind Helsinki und St. Petersburg. Der Delegation gehören auch Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) und Agrarminister Till Backhaus (SPD) an. Entgegen den Plänen der Rostocker Industrie- und Handelskammer, von der die Reise maßgeblich vorbereitet wurde, gehören Kommunalpolitiker wie Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling und Wolgasts Stadtoberhaupt Stefan Weigler (beide parteilos) nicht zur Delegation. Diese Entscheidung hatte im Vorfeld der Reise für Diskussionen gesorgt.

Russland war 2011 mit Warenlieferungen im Wert von 847 Millionen Euro wichtigster Exportmarkt für Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings führte laut Statistikamt insbesondere der Bau der Ostsee-Pipeline zur Vervierfachung des Exportvolumens binnen eines Jahres. Für die Gasleitung waren Rohre im Wert von 526 Millionen Euro geliefert worden. Auch das Importvolumen hatte mit 448 Millionen Euro einen neuen Rekordwert erreicht.

Der Export aus Mecklenburg-Vorpommern nach Finnland stieg im Vorjahr auf 204 Millionen Euro. Das war doppelt so viel wie im Jahr davor und ebenfalls ein Rekordergebnis. Die Importe aus dem skandinavische Land liegen traditionell höher, schwanken aber ebenfalls stark. Im Vorjahr gelangten Waren im Wert von 285 Millionen Euro aus Finnland nach Mecklenburg-Vorpommern.

Zu Beginn der Reise trifft Sellering in der Partnerregion Mecklenburg-Vorpommerns, Turku, mit führenden Regionalpolitikern und Hochschulvertretern zusammen. Seit Jahren unterhalten beide Regionen enge Beziehungen. Für Dienstag sind in Helsinki Treffen Sellerings mit Finnlands Staatspräsidenten Sauli Niinistö und Wirtschaftsminister Jyri Häkämies geplant. Zudem sind Gespräche zur Arbeit der internationalen Ostseeschutz-Organisation HELCOM vorgesehen sowie Firmenbesuche.

In St. Petersburg gibt es laut Staatskanzlei unter anderem ein Treffen mit dem Gouverneur der Leningrader Gebietsverwaltung, Alexander Drosdenko. Dabei sollen die nun zehn Jahre währende Partnerschaft, Aus- und Weiterbildung von Fachkräften sowie die Zusammenarbeit in Tourismus und Gesundheitswirtschaft im Vordergrund des Gesprächs stehen. In St. Petersburg werde es zudem eine Logistik-Konferenz geben. Gemeinsames Ziel sei es, die Fährlinie von Ust Luga bei St. Petersburg nach Sassnitz besser zu vermarkten.