Ministerpräsident Erwin Sellering will sich bei einer zweiwöchigen Sommertour nach der Stimmungslage in Betrieben und Einrichtungen erkunden.

Rostock/Schwerin. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat zu Beginn seiner zweiwöchigen Sommertour durch Mecklenburg-Vorpommern auf die dringende Notwendigkeit von familienfreundlichen Arbeitsplätzen hingewiesen. "Die Fachkräfte werden knapp, die Unternehmen müssen gute Arbeitsbedingungen bieten“, sagte Sellering am Montag. Beim Besuch des Betreibers des Rostocker Warnowtunnels, der Warnowquerung GMBH, und der Heuherberge Poggendiek in Boldenshagen bei Kröpelin ließ er sich Beispiele zeigen, wie Arbeitgeber sich für ihre Mitarbeiter einsetzen können.

Der Geschäftsführer der Warnowquerung GmbH, Matthias Herrmann, berichtete, dass seine Firma die Kindergartengebühren für die bis zu sechsjährigen Kinder der Mitarbeiter vollständig übernehme. Bislang seien die Gebühren von sechs Kindern gezahlt worden. "Eine tolle Sache“, kommentierte Sellering diese Initiative. In Bewerbungsgesprächen gehe es oft um die Frage, wie die Kinder während der Arbeitszeit betreut werden können. "Wenn dann das Unternehmen die Antwort geben kann, ist das ein großes Plus“, betonte Sellering.

Der Ministerpräsident sieht in Betreuungsangeboten für Kinder in den Randzeiten sowie in den Ferien einen kommenden Trend. Diese Art von Betreuung bietet Jana Stelzig und ihre Rostocker Familienagentur "Engelchen & Bengelchen“ in dem Projekt fambeKi (familienfreundliche betriebliche Kinderferienbetreuung), das unter anderem auch von der Warnowquerung GMBH unterstützt wird. Dabei können Unternehmen drei Ferienfreizeiten für die Kinder ihrer Mitarbeiter buchen, ein Angebot, das auf gute Resonanz stößt, wie Stelzig bei Sellerings Besuch der Heuherberge Poggendiek – eines der Feriencamps - berichtete.

"Es gibt viele Eltern, die die Versorgung ihrer Kinder nicht die ganze Ferienzeit über sicherstellen können“ sagte der Vize- Verwaltungschef der Rostocker Südstadtklinik, Birger Birkholz. "Wir haben nachgefragt, wer daran interessiert sei. Das war dann eine erstaunlich hohe Zahl, die sich das vorstellen konnten.“ Nun seien erstmals zwölf Kinder in der Ferienfreizeit von FambeKi.

Bis zum 3. August will Sellering noch Unternehmen besuchen sowie Vertreter sozialer und kultureller Einrichtungen sprechen. Insgesamt stehen 38 Stationen auf dem Programm. (abendblatt.de/dpa)