Weil es Probleme mit dem Getriebe gibt, muss die deutsche Marine bis auf weiteres auf ihre neue Korvetten vom Typ K130 verzichten. Ursprünglich sollten die rund 240 Millionen Euro teuren Schiffe im kommenden Jahr einsatzbereit sein.

Hamburg/Kiel. Die Deutsche Marine muss bei ihren Auslandseinsätzen längere Zeit auf ihre neuen Korvetten vom Typ K130 verzichten. Alle fünf Neubauten der sogenannten „Braunschweig“-Klasse würden wegen eines Getriebeschadens in einer Werft liegen, sagte ein Sprecher am Sonntag Ursprünglich sollten die Schiffe Anfang 2010 nach und nach zur Verfügung stehen. Das verzögere sich nun um mehrere Monate. Der Sprecher betonte jedoch, dass wenigstens eines der rund 240 Millionen Euro teuren Schiffe noch im Jahr 2010 einsatzbereit sein soll.

Ursprünglich sollten die Korvetten die überstrapazierten Fregatten bei den Einsätzen vor dem Libanon oder gegen Piratenüberfälle vor Somalia entlasten. Doch daraus wird vorerst nichts. Die vom Bund bei den Werften TKMS und Lürssen bestellten Schiffe liegen derzeit still. Die MTU-Motoren seien bereits für eine längere Liegezeit konserviert. Aus allen Schiffen müssten die Getriebe ausgebaut werden. Der Schweizer Hersteller MAAG sei aufgefordert worden, bis zum 12. Juni ein Konzept zur Mängelbeseitigung vorzulegen.

Entdeckt wurden die Probleme bei einer Testfahrt der Korvette „Oldenburg“, als sich während der Fahrt im Getriebe eine Schraube löste, in die Zahnräder fiel und erhebliche Schäden verursachte. Bei der Fehleranalyse habe sich dann herausgestellt, dass die Getriebe eine Reihe teils konstruktiver Mängel aufwiesen. Über die Höhe der Kosten und mögliche Haftungsansprüche konnte der Marine-Sprecher nichts sagen.