Kiel ist für die etwas andere Wohngemeinschaft. Im Projekt “Wohnen für Hilfe“ sollen Studenten und ältere Menschen zusammengeführt werden.

Kiel. In Schleswig-Holstein soll ein neues Projekt Studenten billigen Wohnraum -und älteren Menschen Hilfe im Haushalt verschaffen. „Die Faustformel lautet in etwa: eine Stunde Arbeit pro Monat für einen Quadratmeter Wohnraum“, berichtete Astrid Dürkoop vom Studentenwerk des Landes am Donnerstag in Kiel. Im Norden gebe es für Studenten zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Gleichzeitig lebten viele ältere Menschen in geräumigen Wohnungen oder Häusern und könnten gut Unterstützung gebrauchen. „Wir wollen beide zusammenbringen“, sagte Dürkoop. Deshalb starte das Projekt „Wohnen für Hilfe“ – „Hand gegen Koje an Land“.

Interessierte Studenten und ältere Menschen können sich ab sofort beim Studentenwerk in Kiel melden. Dort wird dann versucht, die richtigen „WG-Partner“ für beide Seiten zu finden, sagte Dürkoop. „Wir suchen allerdings nicht die billige Putzfrau, sondern die Wohnpartner sollen auf Augenhöhe sein“, betonte sie. Die Studenten könnten beispielsweise den Rasen mähen, mit den älteren Menschen zusammen kochen oder für sie einkaufen. Neben der Arbeit sollten sie anteilig Nebenkosten etwa für Strom, Heizung und Wasser zahlen.

Das Projekt soll den Angaben zufolge zuerst in Kiel starten und dann auf weitere Städte im Norden ausgeweitet werden. „Es gibt bereits erste Gespräche mit Flensburg“, sagte Dürkoop. Ähnliche Wohnprojekte werden ihren Angaben zufolge noch in 14 anderen deutschen Städten erprobt.

(dpa)