Vor dem Aufmarsch der Neonazis in Bad Nenndorf haben sich vier Gegendemonstranten an eine sogenannte Blockade-Pyramide gekettet.

Bad Nenndorf/Hannover. Vor einem Aufmarsch von Neonazis am Sonnabend in Bad Nenndorf bei Hannover hat sich ein breiter Protest von Bürgern, Politikern und Aktionsgruppen formiert. Neben mehreren Vereinen sowie Gewerkschaften, Parteien und Kirchen wollen der Chef der Grünen-Fraktion im Bundestag, Jürgen Trittin, und der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses, Sebastian Edathy (SPD), das Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ unterstützen. Insgesamt werden bis zu 2500 Gegendemonstranten in der niedersächsischen Kurstadt erwartet.

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Bereits am Freitagabend hatten sich vor dem „Wincklerbad“, einem früheren britischen Militärgefängnis, vier Männer an eine sogenannte Blockade-Pyramide angekettet. Dort wollen die Rechtsextremisten am Sonnabend einen „Trauermarsch“ abhalten. Wie der Norddeutsche Rundfunk berichtete, schlossen sich viele Bad Nenndorfer dem Widerstand mit spontan organisierten Privat-Partys und einer Menschenkette an.

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Auch im Zentrum von Hannover wollen am Sonnabend Hunderte Neonazis aufmarschieren. Das Verwaltungsgericht verbot ihnen, durch die Innenstadt um den Bahnhof zu ziehen. Sie dürfen sich allerdings mit Fackeln versammeln. Die Polizei ist mit rund 2000 Beamten im Einsatz, um mögliche Zusammenstöße zu verhindern. „Bisher ist noch alles ruhig“, erklärte eine Sprecherin der Bundespolizei am Sonnabendmorgen. (dpa)