Die Rückholung der 126.000 Fässer mit schwach und mittel aktivem Atommüll aus dem Asse-Lager scheint weiter sehr unwahrscheinlich.
Braunschweig. Auch weiterhin steht die Rückholung der 126.000 Fässer mit Atommüll aus dem maroden Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel infrage. Am Donnerstag veröffentlichte die "Braunschweiger Zeitung" Passagen aus einem Schreiben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Dieses lässt die Rückholung des Atommülls als sehr unwahrscheinlich erscheinen. An der Position der Behörde habe sich nichts geändert, wie das BfS klar stellte. „Es gibt keine Neupositionierung oder Neubewertung des BfS, die sagt, die Rückholung ist nicht möglich“, sagte BfS-Sprecher Florian Emrich in Hannover.
An der von der Zeitung aufgegriffenen Einschätzung seien nur Bergbau-Experten beteiligt gewesen. Sie hätten die Lage vor dem Hintergrund der langen Genehmigungsverfahren bewertet. „Je länger diese Verfahren dauern, desto unwahrscheinlicher wird es, dass der Weg der Rückholung gangbar ist“, sagte Emrich.
+++Wohin kommen die Laugen? Streit um Asse-Abfall+++
+++Asse-Lager: Ein Leben mit der atomaren Zeitbombe+++
In dem Schreiben des BfS an das Umweltministerium heißt es laut „Braunschweiger Zeitung“ wörtlich: „Insgesamt deuten alle dargestellten Indikatoren darauf hin, dass im Verlauf der nächsten Monate bis gegen Ende 2012 eine Sachlage eintreten wird, die eine weitere Verfolgung der Stilllegungsoption „Rückholung“ als sicherheitstechnisch nicht mehr vertretbar erscheinen lässt.“
Behördensprecher Emrich sagte dazu, dass es sich hierbei nicht um eine Einschätzung des BfS, sondern um die Darstellung eines Experten handele, der im Auftrag des BfS die bergtechnische Sicherheit der Grube untersucht habe. Ziel bleibe die Rückholung des Atommülls, weil nur dadurch eine sichere Stilllegung gewährleistet werden könne. Bis1978 wurden in dem früheren Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel 126.000 Behälter mit schwach- und mittelradioaktivem Müll abgekippt. (dpa/dapd)