Laut Datenschützer Thilo Weichert sollen Briefe an öffentliche Stellen herausgehen, die einen „Gefällt mir“-Knopf bei Facebook nutzen.
Kiel. Schleswig-Holsteins Datenschützer Thilo Weichert erhöht den Druck in seinem Kampf gegen Facebooks „Gefällt mir“-Button. Noch am Mittwoch sollten Briefe an öffentliche Stellen wie die Staatskanzlei herausgehen, die einen „Gefällt mir“-Knopf oder Fanseiten beim weltgrößten Online-Netzwerk nutzen, teilte das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) auf Anfrage mit.
Weichert kritisiert, bei den Buttons oder Fanseiten würden auch solche Daten übermittelt, die nicht in der Einwilligungserklärung von Facebook stünden. Insofern werde gegen den Datenschutz verstoßen. Auch Unternehmen sollen in diesen Tagen erneut ermahnt werden, Buttons und Fanseiten zu löschen oder zu deaktivieren. Noch in dieser Woche werde Weichert ein Gespräch in der Staatskanzlei über das Problem führen.
Auch Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat sich verägert über Facebook geäußert. Bei einem Besuch im Hauptstadtbüro des US-Konzerns seien ihr die neuesten Pläne des Unternehmens verschwiegen worden. „Es ist nicht in Ordnung, dass man uns das in Washington nicht gesagt hat“, sagte die Politikerin der „Zeit“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch.
Wenige Tage nach ihrer Reise hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg verkündet, dass die Internetseite ein Privatarchiv für seine Benutzer werden wolle. Aigner war in die USA gereist, um sich über den Datenschutz in dem Unternehmen auszutauschen. (dpa/dapd))