Libysche Ärzte organisieren in Deutschland medizinische Hilfe für schwer verletzte Bürgerkriegsopfer. Das erste Opfer ist eingetroffen.

Bremen. Nach dem Zusammenbruch des Gaddafi-Regimes und dem Abflauen des Bürgerkriegs organisieren libysche Ärzte in Deutschland derzeit medizinische Hilfe für schwer verletzte Landsleute. Mit dem zehnjährigen Suliman Salem aus Ajdabiya im Südwesten Libyens ist zu Wochenbeginn das erste Bürgerkriegsopfer in Bremen eingetroffen, sagte der Arzt Mohamed Khalil vom Klinikum Bremen-Mitte. Die Ärzte sollen dem Jungen einen Fremdkörper aus dem Rücken holen. Seit einem Kriegsunfall ist Suliman querschnittsgelähmt.

30 000 Menschen starben bislang bei Kämpfen in Libyen

Khalil, der seit 1995 in Deutschland lebt, hatte während seines Urlaubs Mitte Juli verletzte libysche Landsleute besucht und organisiert gemeinsam mit weiteren Berufskollegen aus dem nordafrikanischen Land medizinische Behandlungen für besonders dramatische Fälle in deutschen Krankenhäusern.