Feldversuch mit Gigalinern, Lkw mit einer Länge bis zu 25 Metern, soll noch in diesem Jahr auf den Autobahnen im Norden starten.

Berlin/Hamburg. Noch in diesem Jahr könnten auf den Autobahen in Norddeutschland Lkw mit einer Gesamtlänge bis zu 25 Metern und einem Gewicht von bis zu 44 Tonnen unterwegs sein. Die so genannten Gigaliner sollen in einem Feldversuch noch in diesem Jahr trotz andauernder Kritik starten.

Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministerin bestätigte dies in Berlin. Der Feldversuch gilt als umstritten. Die Bundesregierung hält dennoch an dem Test der Gigaliner fest. Der Versuch soll sogar an den Bundesländern vorbei beschlossen werden. Im Verordnungsentwurf, heißt es ausdrücklich, die geplante Ausnahmeverordnung bedürfe nicht der Zustimmung des Bundesrats.

Skeptisch äußerte sich die Allianz pro Schiene hingegen rechtliche Bedenken. Geschäftsführer Dirk Fliege sagte, "Wir sind skeptisch, ob die rechtlichen Grundlagen für einen Test mit überlangen LKW am Bundesrat vorbei geschaffen werden können.“ Er verwies auf ein Rechtsgutachten, wonach für die Testfahrten der sogenannten Gigaliner ein von Bundestag und Bundesrat verabschiedetes Gesetz notwendig sei.

Die Obergrenze der Lastwagen, die bisher auf eine Länge von 18,75 Meter begrenzt ist, soll auf 25,25 Metern erhöht werden. Bisher nur in einem Zeitraum von fünf Jahren. Befürworter rechnen mit weniger Lastwagen auf der Straße und dadurch mit weniger Abgasen und einem geringeren Benzinverbrauch, weil die Gigaliner mehr Waren transportieren können. Dagegen stehen die Bedenken der Kritiker, die erhebliche Sicherheitsbedenken haben.

Allerdings dürfen die Gigaliner nur in sieben Bundesländern rollen, unter anderem in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Zuletzt hatte sich Baden-Württemberg nach dem Regierungswechsel in Stuttgart aus dem Projekt verabschiedet. Der Verordnungsentwurf des Verkehrsministeriums sieht zudem weitere Einschränkungen vor. So gilt für die Riesen-LKW ein generelles Überholverbot. Zudem dürfen sie kein Gefahrengut transportieren, und am Steuer dürfen nur erfahrene Trucker sitzen. (abendblatt.de/dpa)