Am 1. August treten die Neuerungen in Kraft. Dann sollen angehende Lehrer umfassender betreut werden. Insgesamt geht die Zahl der Stellen zurück.
Kiel. Die angehenden Lehrer in Schleswig-Holstein sollen intensiver betreut und teamorientierter ausgebildet werden. Das Konzept, das Bildungsminister Ekkehard Klug (FDP) am Donnerstag in Kiel vorstellte, tritt zum 1. August in Kraft. Dann werden 583 Referendare ihren Dienst beginnen. Deren Gesamtzahl sinkt um 60 auf gut 2100. Besonders an den Grundschulen geht der Ersatzbedarf an Lehrern zurück: Die Zahl der Schüler dort fiel binnen zehn Jahren von 123.000 auf 103.000. Zum 1. August werde auch für künftige Gymnasiallehrer und Studienräte an Berufsschulen die Ausbildungszeit von 24 auf 18 Monate verkürzt. Damit solle das Land im Wettbewerb um Referendare konkurrenzfähig bleiben. Die 18 Monate gelten damit für alle Lehrerlaufbahnen im Norden. „Damit schaffen wir dieselben Bedingungen wie in allen Ländern und leisten zugleich einen Beitrag zur Deckung des Lehrkräftebedarfs“, sagte der Minister.
Kernpunkte der Reform sind die Einrichtung laufbahnbezogener Ausbildungsgruppen für jedes Fach und eine flexible Regionalisierung der Ausbildung. Damit soll verhindert werden, dass Referendare lange Strecken fahren müssen.
Weiter ist vorgesehen, dass die Referendare mehr Beratungsbesuche von Studienleitern bekommen. „Die Reform ist insgesamt kostenneutral, aber wir müssen umschichten“, erläuterte der Minister. Nach seinen Worten dürfen künftig auch Schulen in freier Trägerschaft Referendare ausbilden, aber noch nicht vom 1. August an. Hier seien noch einige Modalitäten zu klären, um die vorgegebenen Qualitätsstandards auch einzuhalten.
Noch für dieses Jahr kündigte Klug ein Konzept zur Reform des Lehrerstudiums an. Diese ist erforderlich, um den Strukturveränderungen im Schulsystem gerecht zu werden, besonders der Zusammenführung von Haupt- und Realschulen zu Regionalschulen. An der grundständigen Ausbildung der Gymnasiallehrer werde festgehalten, sagte der Minister. Der gymnasiale Standard müsse vom 5. Jahrgang bis zum Abitur gewährleistet werden und nicht nur in der Oberstufe. (dpa)