Forscher haben das Alter des Brocken im Harz neu untersucht. Messungen zeigen, dass das Gestein genau 293 Millionen Jahre alt ist.

Frankfurt/Dresden. Das Gestein am Gipfel des Brockens ist genau 293 Millionen Jahre alt. Forscher der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden haben den 1141 Meter hohen Berg im Harz neu datiert und dabei herausgefunden, dass das Gipfelgestein rund 40 Millionen Jahre jünger ist als gedacht.

"Das Alter des Brockengranits lässt weitreichende neue geologische Schlussfolgerungen zu“, teilte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Mittwoch mit.

Die Forscher untersuchten im Dresdener Geochronologie-Labor bestimmte Verhältnisse von Atomsorten (Isotopen) im Granit. Dafür wurden zwischen 200 und 250 Mikrometer winzige Kristalle aus dem Gestein herausgelöst, durch einen Laser verdampft und mit einem Massenspektrometer gemessen.

Der Brockengranit sei zusammen mit dem Superkontinent Pangäa entstanden, erklärte Senckenberg-Forscher Prof. Ulf Linnemann, "und nicht etwa mit gebirgsbildenden Prozessen, wie dies bei Graniten in den Alpen oder dem Himalaya häufig der Fall war“. Der Zerfall Pangäas führte unter anderem dazu, dass zwischen den auseinanderdriftenden Kontinenten der Atlantik entstand.

Bisher hatten Geologen die Gesteine des Harzes eher mit einer Gebirgsbildung in Verbindung gebracht, die bereits 40 Millionen Jahre früher, also rund 330 Millionen Jahre vor heute, beendet war. (abendblatt.de/dpa)