Die niedersächsische Landesregierung hat sich nun eingeschaltet und setzt sich für den Erhalt des Standortes Hannover ein.
Hannover. Die Wehrbereichsverwaltung Nord in Hannover soll aufgelöst werden. „Nach den bisher vorliegenden Konzepten ist damit zu rechnen“, sagte der Präsident der Wehrbereichsverwaltung Nord, Peter Alexander Sauer, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Die letzte Entscheidung liege jedoch bei Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ hatte am Freitag berichtet, dass rund 800 zivile Beschäftigte der Streitkräfte ihren Job verlieren könnten. Die niedersächsische Landesregierung hat sich eingeschaltet und setzt sich für den Erhalt des Standortes Hannover ein.
Die Wehrbereichsverwaltung Nord, mit ihrem Hauptsitz in Hannover und einer Außenstelle in Kiel, ist eine von vier Verwaltungsstellen in Deutschland. Sie ist für die Bezahlung, Unterbringung und Versorgung der Soldaten zuständig. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der zivilen Unterstützung der Auslandseinsätze der Bundeswehr. In den Eckpunkten des Reformvorschlages tauchen die bisherigen Verwaltungsstellen der Bundeswehr nicht mehr auf, hieß es bei der Wehrverwaltung in Bonn.
Demnach sollen die Aufgaben in einer zentralen Stelle erledigt werden. „Nach den Überlegungen des Bundesverteidigungsministeriums, haben wir die berechtigte Hoffnung, dass unsere Bemühungen für die Sicherung des Standortes Hannover erfolgreich sein werden“, teilten Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister und Innenminister Uwe Schünemann (beide CDU) in einer gemeinsamen Erklärung am Freitag mit. Im Zuge der geplanten Bundeswehrreform sind bundesweit rund 40 Standorte bedroht. Einen endgültigen Plan für die neu zu strukturierende Bundeswehr soll es im Juni 2011 geben.
Welche Standorte in Niedersachsen betroffen sind, ist noch unklar. Unter anderem droht dem Luftwaffen-Standort Wittmund das Aus. Ministerpräsident David McAllister (CDU) hatte in der Vergangenheit immer betont, dass eine Stärkung des Standortes Munster für die gepanzerten Streitkräfte möglich ist. Auch der Fliegerhorst in Wunstorf und der Marine-Standort Wilhelmshaven sollten ihre zentrale Bedeutung für die Bundeswehr behalten. In Niedersachsen sind aber nicht nur Bundeswehrstandorte bedroht. Bis 2020 sollen auch rund 13 000 britische Armee-Angehörige abgezogen werden. Bis zum Jahr 2015 könnte nach ersten Überlegungen in London schon die Hälfte der Streitkräfte abgezogen sein, sagte McAllister. Die Standorte Celle, Hameln, Bad Fallingbostel und Bergen wären möglicherweise schon in nächster Zeit betroffen. (dpa/abendblatt.de)