Unweltschützer hatten wegen ökologischen Schäden an der Ems einen anderen Standort gefordert. Das Familienunternehmen lehnt das aber ab.
Papenburg. Im Konflikt zwischen Umweltschutz und wirtschaftlichen Interessen an der Ems hat der Chef der Papenburger Meyer Werft, Bernard Meyer, einen Umzug der Schiffsschmiede erneut abgelehnt. „Wir haben immer wieder gesehen, wenn wir uns andere Standorte angesehen haben, dass das Risiko für die Werft zu groß ist“, sagte Meyer am Dienstag bei der Mitgliederversammlung 2011 des Wirtschaftsverbandes Emsland in Papenburg. Ein privates Unternehmen müsse immer darauf achten, dass es keine zu großen Sprünge mache.
Umweltschützer hatten wegen der ökologischen Schäden an der Ems durch Eingriffe in die Natur, nicht zuletzt für die Überführungen der riesigen Kreuzfahrtschiffe der Werft, andere Standorte für die Schiffsbauer gefordert. Meyer wies darauf hin, dass Umbauten und Ausbaggerung der Ems in der Vergangenheit nicht ausschließlich nur für das Familienunternehmen durchgeführt wurden. Früher habe es auch noch andere Werften an der Ems gegeben. „Wir sind als Einzige übriggeblieben, wir haben keinen strategischen Partner mehr in der politischen Diskussion.“ Ein möglicher Neubau eines Emskanals ist für den Chef von rund 2500 Mitarbeiter eine große Chance für eine Strukturverbesserung in der Region. Für die Meyer Werft stehen noch eine Reihe von Luxuslinern für Kreuzfahrtunternehmen wie Disney, Celebrity oder Aida in den Büchern - Auftragsvolumen rund vier Milliarden Euro. Meyer warnte vor der Konkurrenz in Asien. Die Wettbewerber dort würden schon mit „den Hufen scharren“. China sei die gewaltige Herausforderung. „Wir Emsländer schaffen das.“ In dem Wirtschaftsverband Emsland sind 360 Unternehmen mit rund 45 000 Mitarbeitern organisiert. (dpa)