Der Mann soll während einer Konfirmandenfreizeit Mädchen sexuell belästigt haben. Nicht zum ersten Mal Vorwürfe gegen Pastoren im Kreis.

Rendsburg. Wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung hat das Nordelbische Kirchenamt ein Disziplinarverfahren gegen einen Pastor eingeleitet. Der 51-Jährige aus Hamdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) soll Konfirmandinnen und Konfirmanden belästigt haben, teilte das Kirchenamt am Freitag mit. In dem Disziplinarverfahren sollen die Vorwürfe gegen den Mann geklärt werden. Dabei sei es wichtig, die Betroffenen zu schützen, sagte der Sprecher der Nordelbischen Kirche, Norbert Radzanowski und warnte vor Vorverurteilungen.

Der Pastor war nach Bekanntwerden der Vorwürfe am Sonntag vom Dienst freigestellt worden. Bis zur Entscheidung über eine mögliche Suspendierung bleibe er beurlaubt, hieß es. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Kiel habe noch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde. Das Kirchenamt habe aber angekündigt, es seien Strafanzeigen unterwegs. Sie waren aber bis zum Freitag noch nicht eingegangen. Am Freitag hatte das „Flensburger Tageblatt“ berichtet, mehrere Mädchen hätten sich über aufdringliches Fotografieren des Pastors bei einer Konfirmandenfreizeit beschwert. In den „Kieler Nachrichten“ hieß es, es sei von einer „gesteigerten Form von Distanzlosigkeit“ seitens des Pastors die Rede gewesen. -

Der beschuldigt Dieter P. ist bereits der zweite Pastor im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde, dem sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden. Ein Amtskollege aus Bünsdorf am Wittensee wurde im vergangenen Jahr suspendiert. Gegen ihn ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft. Die Kolleggruppe des nordelbischen Kirchenamtes in Kiel will noch am Freitag zusammenkommen und womöglich entscheiden, ob gegen Pastor P. ein Disziplinarverfahren eingeleitet wird, sagte Radzanowski.