Die kleinen Kommunen in Niedersachsen klagen über Lieferengpässe. Ihnen geht zum Teil das Streusalz aus. Die Städte haben gut gefüllte Lager.

Hannover. Viele kleine Gemeinden in Niedersachsen haben ihren ersten Streusalzvorrat für den Winter schon fast aufgebraucht. Die garantierten Nachlieferungen stehen dabei mancherorts aus. Wegen geringer Lagerkapazitäten sind gerade kleine Kommunen auf Anschluss-Lieferungen angewiesen, während Orte und Städte, die über einen größeren Lagerplatz verfügen, vor dem Wintereinbruch ihre Silos bis zum Anschlag gefüllt haben. Auf aktuell 25 Tonnen Salz wartet Lastrup im Kreis Cloppenburg. Diese sollten in der vergangenen Woche zugestellt werden. „Wir kommen noch über das Wochenende, aber dann brauchen wir den Nachschub“, sagte Pressesprecher Berthold Sauerland.

„Wir haben sonst 15 Tonnen pro Winter verbraucht, nach den Erfahrungen im vergangenen Winter haben wir nun 50 Tonnen geordert. 25 Tonnen davon sind geliefert worden. Davon sind jetzt aber schon elf Tonnen verbraucht“, rechnete er vor. Andere Lieferanten hätten keine Bestellungen mehr angenommen. Die Gemeinde Ganderkesee im Landkreis Oldenburg vertraut auf das für kommende Woche versprochene Streusalz. „Für das Wochenende haben wir noch genug, aber dann wird es knapp. Wir hoffen, dass die Schiffsladung, die im Anmarsch sein soll, auch eintrifft“, sagte Dietrich Fischbeck vom Bauhof. „Wir haben kein großes Lager, wir leben davon, dass ständig Nachschub kommt.“ In der Stadt Oldenburg gibt es bisher keine Schwierigkeiten mit dem Salz. Aber: „Wenn es die nächsten 14 Tage weiter schneit, bekommen auch wir Probleme“, sagte Stadtsprecher Andreas van Hooven. In den Lagern seien noch 400 Tonnen für die Straßen und 70 Tonnen für die Liegenschaften wie zum Beispiel Schulen.

Auch Osnabrück, Bremen und Delmenhorst haben noch gut gefüllte Lager. Goslar im Harz hat zwar noch genügend Streumittel, beklagt aber Lieferengpässe. Die Stadt ist mittlerweile dazu übergegangen, das Salz selbst beim Lieferanten abzuholen. Auch andere Kommunen im Harz klagen darüber, dass Lieferanten nicht so zusenden wie versprochen. In Bad Harzburg musste deshalb vorübergehend Split statt Salz gestreut werden. In Göttingen und bei den Straßenmeistereien im südlichen Niedersachsen sieht man dagegen derzeit keine Probleme. Der Winterdienst sei gut gerüstet, heißt es bei der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Bad Gandersheim. Es lagere ausreichend Salz in den Hallen. Das Bestellverhalten von Städten und Gemeinden hat sich nach deren Erfahrungen mit dem Schnee des vergangenen Winters laut dem hannoveraner Salzlieferanten Esco verändert.„Jeder versucht, seinen Lagerbestand bei 100 Prozent zu halten, die Nachfrage ist enorm“, hat Holger Bekemeier, der Esco-Pressereferent, registriert. Diese Strategie verfolgt auch die Stadt Haren im Emsland.„Bisher haben wir immer 50 Tonnen Streusalz eingelagert, das hat jedes Jahr gereicht“, sagte Pressesprecher Christoph Assies. „Nun lagern wir 100 Tonnen ein, und sobald 50 Tonnen verbraucht sind, ordern wir nach.“