Hamburg. Nach dem kalten Winter 2009/2010 will die Hamburger Stadtverwaltung den Winterdienst aufrüsten. Bis zu 50 neue Streumittelsilos sollen an zentralen Orten aufgebaut werden. Zudem sollen dieses Jahr 15.000 statt wie im letzten Jahr nur 10.000 Tonnen Streusalz gekauft werden. Zurzeit werde gemeinsam mit den Bezirksämtern geprüft, wo die neuen Silos aufgestellt werden könnten. Ab Ende Oktober sollen die ersten 25 Silos installiert werden.

Darüber hinaus ist den Angaben zufolge die Aufgabenverteilung im Winterdienst überarbeitet worden. So soll die Stadtreinigung dieses Jahr nicht nur für die Räumung der Fahrbahnen, sondern auch für die Räumung der sogenannten „anliegerfreien Gehwege“ zuständig sein. Zuvor fiel dies in den Zuständigkeitsbereich der Bezirksämter. Da bleibe nur noch zu hoffen, dass auch die Grundbesitzer ihrem Teil der Verpflichtung nachkommen und die Fußwege vor ihren Häusern von Schnee frei halten, sagte der Sprecher.

Im Winter 2009/2010 war es in Hamburg zu zahlreichen Problemen beim Winterdienst gekommen. Aufgrund der anhaltenden Kälte hatte die Stadtreinigung nach eigenen Angaben den arbeitsintensivsten Winter seit 15 Jahren verzeichnet. Mit bis zu 170 Fahrzeugen hatten Einsatzkräfte insgesamt eine Fahrbahnstrecke von 217.500 Kilometern geräumt. Zudem wurden mehr als 30.000 Tonnen Salz auf die Fahrbahnen gestreut (2008/2009: 7.900 Tonnen). Trotzdem blieben einige Straßenzüge tagelang ungeräumt. Auch die Gehwege, für die zum größten Teil die Anlieger zuständig sind, wurden vielfach nicht ausreichend von Schnee frei gehalten. Für Aufsehen gesorgt hatte der Rücktritt des Bürgerschaftspräsidenten Berndt Röder (CDU), der sein Amt aufgeben musste, nachdem er den städtischen Winterdienst für private Zwecke genutzt hatte.