Die Werften-Gruppe baut zwei neue Spezialschiffe für eine dänische Reederei. Zuvor hatten Arbeiter in Wolgast für den Werften-Erhalt demonstriert.

Stralsund/Wolgast. Die P+S-Werften-Gruppe in Stralsund und Wolgast hat zwei neue Aufträge für den Bau von Spezialschiffen an Land gezogen. Das Unternehmen baut für die dänische Reederei DFDS zwei Spezialtransporter, die im internationalen Frachtroutendienst eingesetzt werden sollen. Wie Werften-Chef Dieter Brammertz am Dienstag weiter mitteilte, werden die jeweils 195 Meter langen Schiffe auf der Volkswerft in Stralsund gebaut. Sie sollen Mitte 2012 an die Reederei übergeben werden. Der Bau der zwei Schiffe ist der zweitgrößte Auftrag für die P+S-Werften nach den Scandlines-Fähren in diesem Jahr.

Brammertz sprach von einem „wirklichen Achtungserfolg im heiß umkämpften Marktsegment Spezialschiffbau“. Die Neubauten werden zu 80 Prozent von der deutschen KfW IPEX-Bank finanziert. Mit dem DFDS- Aufträgen hat die Werftengruppe an ihren Standorten Stralsund und Wolgast 20 Schiffsneubauten, darunter Patrouillenschiffe für die schwedische Küstenwache, Baggerschiffe sowie mehrere Marineaufträge, in den Orderbüchern stehen.

Die dänische Reederei will mit den Spezialtransportern ihre Flotte weiter verjüngen, wie Vorstandsvorsitzender Niels Smeedegaard sagte. Seit 2004 hat die Reederei mit Sitz in Kopenhagen bereits sechs moderne Ro-Ro-Schiffe in Deutschland bauen lassen. Am Vormittag hatten die Beschäftigten der Wolgaster P+S-Werft für den Erhalt der deutschen Schiffbaubetriebe demonstriert.

Vor der Bekanntgabe der neuen Aufträge hatten am Dienstag rund 450 Wolgaster Schiffbauer mit einem Aktionstag für den Erhalt der deutschen Werften demonstriert. Angesichts der schwierigen Situation im Schiffbau müsse der Bürgschaftsrahmen für Schiffsneubaukredite weiterhin auf dem hohen Niveau von 90 Prozent erhalten bleiben, sagte der IG-Metall-Bevollmächtigte Guido Fröschke. Zudem forderte die IG Metall europäische Innovationsbeihilfen, um konkurrenzfähig gegenüber dem asiatischen Schiffbau zu bleiben. Auf der Peene-Werft sind rund 660 Mitarbeiter beschäftigt, Kurzarbeit gebe es nur noch vereinzelt, sagte Betriebsrat Carsten Frick.

Am Mittwoch ist ein ähnlicher Aktionstag auf der Stralsunder Werft geplant. Beide Schiffbaubetriebe gehören zur Gruppe der P+S-Werften. Der Aktionstag wird von der Geschäftsführung der Werften unterstützt.