In 16 Krankenhäusern der Region sollen gefährliche Keime aufgespürt werden. Bei 3.500 Patienten werden Abstriche in Nasen- und Racheraum gemacht.

Osnabrück. Auf der Suche nach gefährlichen Keimen in Kliniken haben Stadt und Landkreis Osnabrück am Dienstag eine groß angelegte Aktion gestartet. In 16 Krankenhäusern der Region sollen rund 3.500 Patienten untersucht werden. Dazu würden Abstriche im Nasen- und Rachenraum mit Wattestäbchen gemacht, sagte Peter Tenhaken vom Gesundheitsdienst. Ziel der Bestandsaufnahme seien Erkenntnisse zur Verbreitung von Keimen und ein besserer Patientenschutz.

Zu den häufigsten Infektionserregern zählen methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). Jeder dritte Mensch trage MRSA-Keime in sich, sagte Tenhaken. Diese seien meistens ungefährlich, könnten jedoch in Krankenhäusern bei Patienten mit offenen Wunden zu Infektionen führen.

Die jetzt angelaufene Untersuchung soll aufzeigen, wie viele Patienten die Keime haben. Es sei kein Ranking über die Situation von einzelnen Kliniken oder Stationen geplant. Die Ergebnisse sollten in den kommenden Tagen ausgewertet werden. Unter anderem werden auch Rückschlüsse darüber erwartet, ob Beschäftigte aus der Landwirtschaft stärker mit MRSA-Keimen infiziert sind und diese übertragen. Bei Schweinen seien die Keime weit verbreitet, jedes zweite Tier trage die Erreger in sich.

Im Kampf gegen die Weiterverbreitung von gefährlichen Keimen bei der medizinischen und pflegerischen Versorgung von Menschen wurde 2009 das MRSA-Netzwerk Osnabrück gegründet. Daran beteiligt ist auch das Niedersächsische Landesgesundheitsamt.