Die Organisation “Friends of the Earth Middle East“ erhält in Hamburg den mit 250.000 Euro dotierten Preis für ihr Bemühen, den Jordan zu retten.

Hamburg. Die Nahost-Umweltorganisation „Friends of the Earth Middle East“ (Foeme) ist die erste Preisträgerin des im Mai 2009 neu geschaffenen, mit 250.000 Euro dotierten Onassis-Umweltpreises . Die Auszeichnung werde am 17. November im Hamburger Rathaus übergeben, teilte die Onassis Foundation am Dienstag in Hamburg mit. Foeme – ein Zusammenschluss aus Israelis, Jordaniern und Palästinensern – engagiert sich seit langem für die Rettung des Jordans . Sie wollen den Fluss als eine nachhaltige und umweltgerechte Wasserversorgung der Menschen in der Grenzregion zwischen Israel, Palästina und Jordanien erhalten.

Die Umweltorganisation kann nach Ansicht der Onassis-Stiftung „auf herausragende Ergebnisse für den Schutz des Wasserkreislaufs bei zunehmender Wasserknappheit verweisen“. Deren Arbeit beziehe die lokalen Gemeinschaften mit ein und leiste so zudem einen Beitrag für die Völkerverständigung zwischen den Bevölkerungsgruppen. Der Preis werde künftig alle zwei Jahre in Hamburg für herausragende Beiträge für den Schutz und die Verbesserung der Umwelt, einschließlich der nachhaltig sparsamen Nutzung von Energie, verliehen.

„Mit großem Respekt vor den Leistungen der Umweltorganisation „Friends of the Earth Middle East“ hat sich die Jury einstimmig für diese wichtige und wegweisende Umweltorganisation entschieden“, erklärte die Vorsitzende des Preiskomitees, Hamburgs Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL). Die Organisation verbinde in herausragender Weise Umweltschutz mit dem Engagement für ein friedliches Miteinander in der Region.

Stiftungspräsident Anthony S. Papadimitriou betonte, die Entscheidung des Komitees freue ihn sehr, da die Preisträgerin „zusätzlich zu den hervorragenden Leistungen im Gebiet des Umweltschutzes, Menschen von verschiedenen Nationalitäten mit einbezieht, und damit das friedliche Zusammenleben und die harmonische Zusammenarbeit für einen gemeinen Zweck fördert“.

Aus dem einst mächtigen bis zu 65 Meter weiten Fluss Jordan mit Stromschnellen und Wasserfällen ist heute ein verdrecktes, versalztes und stinkendes Rinnsal geworden. An einer Stelle im von Israel besetzten Palästinensergebiet Qasr al Yahud ist der biblischen Überlieferung vor rund 2000 Jahren Jesus getauft worden. An der historischen Taufstelle misst der Jordan noch maximal sieben Meter. Von einer Taufe wird wegen der Verschmutzung dringend abgeraten. Es drohen Ausschlag und Durchfallerkrankungen.

+++ Abendblatt-Umwelt-Serie: So grün ist die Hansestadt +++

Die Alexander S. Onassis Stiftung, sie erinnert an den verstorbenen Sohn des Reeders Aristoteles Onassis, hat den Preis nach eigenen Angaben in Hamburg angesiedelt, weil sich die Hansestadt sehr darum bemühe, Stadtentwicklung, Klima- und Umweltschutz miteinander zu verbinden. „Hier ist unser Preis bestens aufgehoben“, erklärte Papadimitriou. Außerdem fühle sich die Reederei Onassis Hamburg seit ihren großen Schiffsbauaufträgen in den 50er Jahren verbunden.

2011 trägt Hamburg den Titel "Green Capital" und ist damit Umwelthauptstadt Europas.