Die abgebrannte Anlage, die einem Brandanschlag zum Opfer fiel, soll durch eine „gläserne Hähnchenmastanlage“ ersetzt werden.

Buchholz/Sprötze. Eine „gläserne Hähnchenmastanlage“ soll im Buchholzer Ortsteil Sprötze (Kreis Harburg) entstehen. Besucher könnten sich dann direkt im Stall über die Hähnchenaufzucht informieren, sagte Sabine Hildebrandt, Sprecherin des Landvolks Lüneburger Heide am Freitag in Sprötze. Dort war Ende Juli nach einem Anschlag eine neue Mastanlage in Flammen aufgegangen .

„Das war ein Angriff gegen die Agrarpolitik“, sagte der Vorsitzende des Landvolks, Rudolf Meyer. Es sei unerträglich, dass im Zusammenhang mit Landwirten von Tierquälerei gesprochen werde. Der nun geplante Neubau mit Besuchsangeboten werde für Transparenz sorgen. „Die Sensationshascherei muss aufhören“, sagte Meyer. Der vom Anschlag betroffene Landwirt Gerhard Eickhoff berichtete, dass die Familie noch immer Briefe und Mails mit Drohungen erhalte. Die Suche nach den Brandstiftern blieb bislang erfolglos. Aus der Bevölkerung habe es trotz der auf 25.000 Euro aufgestockten Belohnung nicht so viele Hinweise gegeben wie erhofft, sagte Polizeisprecher Jan Krüger. Nach Ansicht der Ermittler handelt es sich eindeutig um Brandstiftung.

Das Feuer hatte einen Schaden von 500.000 Euro angerichtet. Tiere waren nicht zu Schaden gekommen, da die Anlage noch nicht in Betrieb war. Wochen vor dem Anschlag hatten Tierschützer tagelang auf dem Hof protestiert. Die Abbrucharbeiten der Ruine haben inzwischen begonnen. Es soll geprüft werden, ob die stehen gebliebenen Grundmauern und die Bodenplatte noch zu verwenden sind. Unterstützt wird Eickhoff von mehreren Landwirten vom Maschinenring Harburg sowie vom Landesverband der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft. „Wir haben finanzielle Hilfe beim Wiederaufbau angeboten“, sagte der Vorsitzende Wilhelm Hoffrogge. Der Brandanschlag in der Nacht zum 30. Juli hatte im Landkreis Entsetzen ausgelöst. Zu einer Solidaritätsveranstaltung kamen rund 500 Menschen, darunter 300 Bauern aus der Umgebung. Auch Niedersachsens Agrarministerium Astrid Grotelüschen (CDU) war an den Brandort gereist.