Bis Mitte Juli seien unbefristete Streiks geplant. Der Start ist für Donnerstag in Hamburg vorgesehen. Am Freitag soll es in Kiel weitergehen.
Damp/Berlin. An den Damp-Kliniken soll es einen unbefristeten Streik geben. Bei der zweitägigen Urabstimmung in der vergangenen Woche hätten sich die Gewerkschaftsmitglieder mit einer Mehrheit von 86 Prozent dafür entschieden, teilte Verdi-Verhandlungsführer Oliver Dilcher am Montag mit. Im klinischen Bereich habe die Zustimmung bei etwa 84,8 Prozent gelegen, im Servicebereich bei etwa 90,4 Prozent. Die Arbeitgeberseite sei informiert worden.
Man werde nicht an allen Standorten gleichzeitig streiken, sondern die Kliniken nach und nach bestreiken. Vorerst seien Streiks bis Mitte Juli geplant. Es solle kein Tag vergehen, an dem es keine Aktionen gebe. Der Start sei für Donnerstag in Hamburg vorgesehen. Am Freitag soll es in Kiel weitergehen.
+++ Hohe Beteiligung bei Tarifstreit an Damp-Kliniken +++
Für Mittwoch habe Verdi die Arbeitgeberseite, die Helios Kliniken GmbH, zu Gesprächen in die Bundesverwaltung der Gewerkschaft in Berlin eingeladen. „Wir sind vom Grundsatz her gesprächsbereit“, sagte Dilcher. Sollte die Arbeitgeberseite am Mittwoch ein Angebot machen, „wo wir nicht Nein sagen können“, könne der Streik auch noch abgewendet werden. Betroffen wären Standorte in drei Bundesländern: in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Hamburg die Endo-Klinik.
+++ Damp-Kliniken droht unbefristeter Streik +++
Verdi fordert für die 5600 Beschäftigten 7,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 200 Euro mehr im Monat sowie Weihnachtsgeld und eine Sicherung der Arbeitsplätze im Servicebereich. Jörg Reschke, Helios-Regionalgeschäftsführer Nord-West, hatte schon vor Bekanntgabe des Ergebnisses der Urabstimmung gewarnt: „Mehr Gehalt und ein überlanger Streik werden Arbeitsplätze kosten.“ Sollte es zum unbefristeten Streik kommen, würden Notdienstvereinbarungen greifen. Helios kündigte für den Abend eine Stellungnahme an.
Die Helios Kliniken GmbH hatte die Kliniken der Damp-Gruppe im März übernommen. Die Damp Holding hatte davor Tarifverhandlungen mit Blick auf den neuen Mehrheitsaktionär abgelehnt. Die Beschäftigen an den Damp-Kliniken traten seit Februar mehrfach in den Warnstreik. Im Juni waren dann letzte Gespräche zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber gescheitert. Am Mittwoch und Donnerstag der vergangenen Woche rief Verdi zur Urabstimmung auf, begleitet von einem erneuten Warnstreik. (dpa/abendblatt.de)