Der Arbeitskampf an den Damp-Kliniken ist fortgesetzt worden. Die Gewerkschaft zeigt sich mit dem Verlauf der Urabstimmung zufrieden.

Schleswig. Eine rege Beteiligung zeichnet sich bei der Urabstimmung der Gewerkschaft Verdi über einen Streik bei den Damp-Kliniken ab. „An allen Standorten waren sehr viele Kollegen an den Wahlurnen“, sagte Verdi-Sprecher Frank Schischefsky am Donnerstag. Einzige Ausnahme war der Standort Schleswig. Dort wurde der Tarifstreit ausgesetzt.

Hintergrund ist hier, dass in Schleswig rückwirkend ab dem 1. Januar 2012 die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes angewendet werden sollen. „Verdi und der Marburger Bund haben die wesentlichen Damp-Konzerntarifverträge mit Wirkung zum 31.12.2011 gekündigt. Seit diesem Zeitpunkt finden – sozusagen automatisch – wieder die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes auf Ihr Arbeitsverhältnis Anwendung“, sagte der Geschäftsführer des Helios Klinikum Schleswig, Florian Friedel, am Donnerstag.

Für die Gewerkschaft kam diese Ankündigung überraschend: In den Wochen langen Tarifgesprächen sei es nicht bekannt geworden, dass das Helios Klinikum Mitglied im Arbeitgeberverband des öffentlichen Dienstes sei, sagte Schischefsky. „Das müssen wir prüfen lassen“, sagte Schischefsky. „Wenn wir zu dem Ergebnis kommen, das ist juristisch nicht einwandfrei, werden wir streiken“, kündigte der Gewerkschaftler an.

+++ Warnstreik und Urabstimmung an der Endo-Klinik +++

Begleitet von Warnstreiks wurde am Donnerstag jedoch an den anderen sieben Standorten der Damp-Kliniken die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik fortgesetzt. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die insgesamt 5600 Krankenschwestern, Pfleger und Laboranten in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg 7,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 200 Euro mehr im Monat sowie Weihnachtsgeld und eine Sicherung der Arbeitsplätze im Servicebereich.

Die Helios GmbH, die die Damp-Kliniken im Frühjahr 2012 übernommen hatte, nannte die Gewerkschaftsforderungen unverhältnismäßig. Sie hatte zuletzt Gehaltssteigerungen von bis zu 3,5 Prozent für jene Beschäftigten angeboten, deren Einkommen unter dem von kommunalen Krankenhäusern liegt. (dpa)