Die Geschäftsführungen der Realisierungsgesellschaft des Hafens und des künftigen Betreibers Eurogate suchen gemeinsam nach Lösungen.

Wilhelmshaven. Die Baumängel am JadeWeserPort und mögliche Verzögerungen wegen der Reparaturen stehen erneut im Mittelpunkt eines Krisengesprächs in Wilhelmshaven. Am Nachmittag werden dort die Geschäftsführungen der Realisierungsgesellschaft des Hafens und des künftigen Betreiber Eurogate zusammenkommen. Für den Termin seien mindestens zwei Stunden angesetzt, sagte ein Sprecher der Realisierungsgesellschaft. Am Freitag war ein erstes Gespräch nach drei Stunden ohne Ergebnis vertagt worden.

In der Kaimauer von Deutschlands erstem Tiefwasserhafen klaffen mehr als 150 Risse, weil sich Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Stahlbohlen gelöst hatten. Wegen der aufwendigen Reparaturen stellt Eurogate inzwischen infrage, ob der Hafen wie geplant am 5. August starten kann. Die niedersächsische Landesregierung pocht dagegen darauf, den Termin einzuhalten.

+++ Heftiger Streit um Start von JadeWeserPort entbrannt +++

Das Baukonsortium um die Papenburger Johann Bunte-Gruppe will eine Betonwand vor den am stärksten von Löchern betroffenen Teil setzen. Einzelne Risse sollen mit Stahlplatten abgedichtet werden. Der Geschäftsführer der Realisierungsgesellschaft, Axel Kluth, schätzt die Reparaturkosten auf 40 bis 50 Millionen Euro. Zwei Gutachten bezweifeln jedoch, ob diese Lösung dauerhaft tragfähig sein wird. Sie schlagen eine zweite Stahlwand vor der beschädigten Kaimauer vor. Die Bauarbeiten würden aber mehrere Monate dauern.

In der vergangenen Woche hatte sich der Streit um den Start des JadeWeserPorts zugespitzt. Die Opposition im niedersächsischen Landtag wirft Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) Versagen vor, weil er die Probleme bagatellisiere und für keine konstruktive Lösung sorge. Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Olaf Lies bekräftigte seine Forderung, dass sich die Bauherrn Niedersachsen und Bremen mit Eurogate an einen Tisch setzen müssten.

(dpa)