Gewerkschaft Verdi macht Druck auf die Eigentümer. Vertreter der Arbeitnehmer fordern bei Demonstration in Hamburg Tarifgespräche mit Helios.

Hamburg. Mehr als 1000 Mitarbeiter des Klinikkonzerns Damp haben nach Gewerkschaftsangaben heute in Hamburg für ihre Tarifverträge und höhere Gehälter demonstriert. Dazu waren Beschäftigte aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern angereist. Sie formierten sich mit Hamburger Mitarbeitern vor der Konzernzentrale in der Hafencity zu einer Kundgebung. Mit einem anschließenden Demonstrationszug vom Kaiserkai über die Innenstadt zum Gewerkschaftshaus wollten die Arbeitnehmer ein „deutliches Zeichen“ für bessere Arbeitsbedingungen setzen.

Der neue Eigentümer der Damp Holding, die Helios Kliniken GmbH mit Hauptsitz in Berlin, lehnt nach Darstellung von Verdi Verhandlungen zur Fortschreibung des Tarifvertrags für die 5600 Mitarbeiter ab. Stattdessen soll das medizinische Kernpersonal in Damp-Kliniken in die nach Gewerkschaftsangaben schlechteren Helios-Tarifverträge übernommen werden. Mitarbeiter im Reha-, Therapie- und Servicebereich sollen demnach keinerlei Tarifvertrag mehr erhalten.

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Am Mittwoch hatte ein dreitägiger Warnstreik begonnen. Mehrfach schon hatten Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt, weil Verdi mit Forderungen nach 7,5 Prozent mehr Lohn, höherem Weihnachtsgeld und dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen erfolglos blieb. Die Gewerkschaft schließt einen unbefristeten Streik von Ende April an nicht aus.

Helios, eine Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius, hat die Damp Holding AG zu 94,7 Prozent übernommen. Der größte deutsche Klinikverbund erzielt mehr als drei Milliarden Euro Umsatz im Jahr. (dpa)