Ministerpräsident Carstensen honoriert Polizeiarbeit in Leck. Derweil planen Rechte Demo in Lübeck für Ende März.

Husum/ Lübeck. In Lübeck wollen rechte Gruppen am 31. März demonstrieren. Schleswig-Holsteins Innenminister Schlie ruft zum friedlichen Widerstand auf. Zuvor dankte Ministerpräsident Carstensen Polizeibeamten in Leck für ihre Arbeit bei einem Protest, an dem sich offensichtlich auch Rechtsradikale beteiligten.

Nach einer eskalierten Demo gegen einen verurteilten Sexualstraftäter in Leck im Kreis Nordfriesland hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) die Polizeiarbeit hervorgehoben. „Ich habe der Polizei für ihre gute Arbeit gedankt“, sagte Carstensen. Sie habe dafür gesorgt, dass nichts Schlimmeres passiert sei. Der Politiker richtete seinen Dank auch an die besonnenen Bürger, die sich nicht „von Chaoten hätten instrumentalisieren lassen“. Unterdessen hat Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie (CDU) zum friedlichen Widerstand gegen eine Demonstration von Rechtsextremisten am 31. März in Lübeck aufgerufen.

Bei der Kundgebung in Leck mit bis zu 50 Menschen am vergangenen Samstag hatten Demonstranten vergeblich versucht, die Wohnung des 18-jährigen Sexualstraftäters zu stürmen. Nach Erkenntnissen der Flensburger Staatsanwaltschaft sind Teilnehmer des Protestes dem rechtsradikalen Spektrum zuzuordnen. Eine rechte Gruppierung hatte sich im Internet bekannt.

Innenminister Schlie (CDU) sieht diese Beteiligung von Rechtsextremen mit Sorge. Es sei eine beängstigende Situation, dass sie emotionale Stimmungen ausnutzten und das bis zur Selbstjustiz, sagte er am Donnerstag in Kiel. Der Verfassungsschutz habe aber keine Chance gehabt, das zu verhindern. Laut Medienberichten sollen auch Flugblätter der NPD verteilt worden sein.

Beim Jahresempfang der Opferschutzorganisation Weißer Ring in Lübeck forderte Schlie die Hansestadt am Donnerstag auf, zum Symbol für Entschlossenheit und Wehrhaftigkeit im Kampf gegen Neonazis zu werden. Rechte Gruppen wollen Ende März mit einem sogenannten Trauermarsch an die Bombardierung Lübecks durch alliierte Luftstreitkräfte am 29. März 1942 erinnern. Dadurch würden die Opfer auf unerträgliche Weise für die Propaganda der Rechtsextremisten instrumentalisiert, sagte Schlie laut einer vorab veröffentlichten Mitteilung seines Ministeriums. Ein Bündnis aus Kirchen, Gewerkschaften, demokratischen Parteien und Initiativen plant eine Gegendemonstration.

+++ Verurteilter Sex-Täter in Nachbarschaft: Demo eskaliert +++

Bei einer Kundgebung am Samstag hatten Teilnehmer vergeblich versucht, die Wohnung des 18-jährigen Sexualstraftäters zu stürmen. Nach Erkenntnissen der Flensburger Staatsanwaltschaft sind Teilnehmer der Demonstration dem rechtsradikalen Spektrum zuzuordnen. Eine rechte Gruppierung hatte sich im Internet zur Teilnahme bekannt.