Im Jahr 2009 betreuten noch 1519 Frauen und Männer die zumeist unter Dreijährigen, 2010 waren es 1511 und im Jahr 2011 nur noch 1505.

Schwerin/Neubrandenburg. Trotz steigender Nachfrage nach Betreuung von Kleinkindern sinkt in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Tagesmütter und -väter. Betreuten im Jahr 2009 noch 1519 Frauen und Männer die zumeist unter Dreijährigen, waren es ein Jahr später 1511 und im Jahr 2011 noch 1505. Das geht aus Daten hervor, die das Statistische Landesamt am Mittwoch veröffentlichte.

+++ Hunderte Hamburger Tagesmütter geben auf +++

Klaus-Dieter Zyhlke vom Bundesverband für Kindertagespflege zeigte sich nicht überrascht über diese Entwicklung. Die Rahmenbedingungen für Tagesmütter und -väter seien zu schlecht, sagte er. Viele hätten Schwierigkeiten, ihre Existenz zu sichern. Das bestätigt Tagesmutter Angelika Szwarc aus Neubrandenburg. Tagesmütter bekämen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte je Vollzeitplatz 451,50 Euro, sagte sie. Das sei nicht auskömmlich. Sie werde von ihrem Mann mitfinanziert, berichtete Szwarc. Alleinstehende Tagesmütter seien oft auf Geringverdiener-Zuschüsse angewiesen. Der Bund und der Bundesverband für Kindertagespflege hätten 2008 bereits 672 Euro je Platz angeregt. „Die Tagespflege wird von der Politik benachteiligt“, stellte sie fest.

Von den insgesamt gut 20 000 Kleinkindern, die in Mecklenburg-Vorpommern tagsüber außerhalb der Familie betreut werden, besuchen drei Viertel eine Krippe. Ein Viertel ist bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater. Seit 2009 ist die Zahl der tagsüber betreuten Kleinkinder im Land um 1400 gestiegen. (abendblatt.de/dpa)