Nachdem Passanten im Tollensesee bei Neubrandenburg Leichenteile entdeckt hatten, sucht die Polizei mit Tauchern weiter.

Neubrandenburg. Die Ermittlungsbehörden stehen im Fall des Fundes von Leichenteilen im Tollensesee bei Neubrandenburg weiterhin vor einem Rätsel. Es seien erste Hinweise eingegangen, jedoch sei die Identität der toten Frau weiterhin unklar, sagte Oberstaatsanwalt Gerd Zeisler am Dienstag in Neubrandenburg.

Noch am Montag waren weitere Leichenteile gefunden worden, am Dienstag suchten Polizeikräfte einen weiteren Uferbereich ab. Taucher waren ebenfalls im Einsatz.

+++ Leichenfund am Tollensesee: Frau wurde zerstückelt +++

Spaziergänger hatten am Sonntag die Leichenteile entdeckt. Sie lagen laut Polizei über mehrere Kilometer verstreut an der Uferseite, wo ein Yachthafen liegt und die häufig von Joggern und Spaziergängern besucht wird. Der etwa elf Kilometer lange Tollensesee liegt knapp 100 Kilometer nördlich von Berlin und unweit der viel befahrenen Bundesstraße 96, die von der Bundeshauptstadt nach Rügen führt.

Ein Abgleich mit Vermisstenanzeigen bundesweit brachte bisher keinen brauchbaren Hinweis. „Wir haben bisher gar keine Anhaltspunkte, weder für einen Ritualmord, noch für eine Tat aus der Rotlichtszene oder ein Eifersuchtsdrama“, sagte Zeisler. In der Region sei solch ein grausamer Fall erstmalig.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem grausigen Fall inzwischen wegen Mordes. Nach Untersuchungen von Rechtsmedizinern sollen Unbekannte eine Frau im Alter zwischen 25 und 55 Jahren getötet und die Leiche zerteilt und ins Wasser geworfen haben. Einige Teile der Leiche wurden am Sonntag von Passanten am Ufer entdeckt. Laut Staatsanwaltschaft könnte das Verbrechen nach Weihnachten geschehen sein. Man hoffe deshalb dringend weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung, wo vielleicht eine allein lebende Frau seither nicht mehr gesehen wurde.

(dpa)