Der Unternehmer und ehemalige HSV-Präsident Jürgen Hunke will im Ostseebad ein Teehaus im asiatischen Stil bauen. Die Anwohner protestieren.

Timmendorfer Strand. Ein asiatisches Teehaus erregt die Gemüter in Timmendorfer Strand im Kreis Ostholstein. Mit einem Bürgerbegehren wollen Bewohner Pläne der Gemeinde kippen, mit dem Hamburger Unternehmer Jürgen Hunke auf der Seeschlösschen-Seebrücke ein Teehaus in asiatischem Baustil zu errichten. Dadurch werde die Architektur des Ostseebades nachhaltig verändert und zerstört, sagte einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens, Michael Behm, am Freitag.

Die Gemeinde plant, die alte Brücke – eine von drei Seebrücken im Ort – abzureißen und für rund 2,3 Millionen Euro eine neue zu bauen. Das Teehaus samt der erforderlichen Erschließung wolle Hunke bezahlen, sagte der parteilose Bürgermeister Volker Popp. Rund eine Million Euro will sich Hunke, der eine Vorliebe für alles Asiatische hat und seit rund zehn Jahren eine Villa in Timmendorfer Strand besitzt, das kosten lassen.

„Eine normale Brücke würde rund 1,6 Millionen Euro kosten. Mit dem gesparten Geld könnte man hier im Ort Sinnvolleres anstellen“, sagt Behms Mitstreiterin Helga Staack. Für Behm sind die Kosten jedoch nicht das ausschlaggebende Argument. „Wenn die Gemeinde das Teehaus genehmigt, muss sie in Zukunft jeden Bau zulassen“, sagte er.

Popp sieht das Bürgerbegehren gelassen. „Sicherlich kann man über die Architektur streiten. Aber wir haben in Timmendorfer Strand keinen einheitlichen Baustil und schon gar keine klassische Bäderarchitektur, die durch den Pavillon optisch zerstört werden könnte. Meiner Ansicht passt ein solch elegantes und exotisches Bauwerk gut zum Ambiente des Ortes“, sagte der Bürgermeister. Um mit ihrem Bürgerbegehren Erfolg zu haben, muss das neu gegründete Bürgerforum bis Mitte Mai knapp 800 Unterschriften von wahlberechtigten Timmendorfern zusammenbekommen. Dann dürften die Bürger des Ostseebades darüber abstimmen, ob sie eine Seebrücke mit Teepavillon wollen oder nicht.