Mehrere Kondolenzbücher am Bundeswehrstandort Seedorf sind bereits vollgeschrieben. Bis Donnerstag können sich Bürger eintragen.
Seedorf. Die Trauer um die in Afghanistan erschossenen Soldaten ist groß: Am Bundeswehr-Standort Seedorf haben bereits unzählige Menschen ihre Anteilnahme in Kondolenzbüchern bekundet. Mehrere Bücher seien schon vollgeschrieben, sagte der Sprecher der Luftlandebrigade 31, Hauptmann Björn Gornik. „Die Anteilnahme ist ungemein groß.“
Kondolenzbücher liegen sowohl in der Kaserne als auch in der St. Lambertikirche im benachbarten Selsingen aus. Dort wird am Freitag die Trauerfeier für die drei gefallenen Fallschirmjäger abgehalten. Auch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) werden erwartet. Ein 35 Jahre alter Getöteter stammt aus Selsingen (Kreis Rotenburg/Wümme), ein 28-Jähriger aus Hannover und ein 25-Jähriger aus Sachsen. Die Leichen wurden inzwischen freigegeben und werden von der Gerichtsmedizin Köln zu einem Bestatter im Kreis Rotenburg gebracht.
Am Karfreitag waren bei stundenlangen Feuergefechten mit den radikalislamischen Taliban in Afghanistan zudem acht weitere Soldaten zum Teil schwer verletzt worden. Nach dem Tod der Männer hatte der scheidende Wehrbeauftragte Reinhold Robbe (SPD) Defizite in der Ausbildung kritisiert. Verteidigungsexperten forderten auch, die Ausrüstung der deutschen Einheiten in Afghanistan zu verbessern.
Zum Training der Soldaten aus Seedorf erklärte Brigade-Sprecher Gornik: „Wir haben uns seit über einem Jahr auf diesen Einsatz im Ausland vorbereitet.“ Er betonte: „Man kann davon ausgehen, dass alle Soldaten und Soldatinnen, die von uns geschickt werden, auch wirklich gut ausgebildet wurden.“